Kennst du dieses Gefühl, dich im Alltag zu verlieren? Zwischen all den To-Do-Listen, Terminen, Gedanken, Sorgen und Aufgaben passiert es manchmal, dass wir manchmal uns selbst nicht mehr finden. Und das führt häufig zu dem Gefühl, dass uns alles zu viel ist und wir dem Alltag nicht mehr gewachsen sind. Genau dann kann Achtsamkeit helfen.

Achtsamkeit ist für mich zu einem wichtigen Bestandteil meines Lebens geworden. Nicht weil sie mir so leicht fällt, sondern weil sie mir hilft und gut tut und ich besonders an schnellen, vollen Tagen deutlich spüre, wenn sie mir fehlt. Ich habe hier ein paar Gedanken für dich, was Achtsamkeit eigentlich ist, was sie in deinem Alltag bewirken kann und wie du sie ganz konkret einüben kannst.

Was ist Achtsamkeit?

Achtsamkeit bedeutet das bewusste Wahrnehmen von dem, was ist, ohne es zu bewerten. Achtsam wahrnehmen beutet auch, mit all unserem Sein wahrzunehmen. Mit meinem Körper, meiner Seele, meinem Geist, mit all meinen Sinnen.

Achtsam zu sein bedeutet mit unserer Aufmerksamkeit weg zu gehen von unseren Gedanken und hinzukommen zu unsrer Wahrnehmung und zu dem was wir wahrnehmen. Das ist etwas, das vielen Menschen schwer fällt, was wir aber immer wieder im ganz Kleinen üben können.

Achtsamkeit bringt uns ins Hier und Jetzt

Unsere Gedanken sind so oft in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Wir denken über das nach, was war. Vielleicht grübeln wir, ob es gut war, wie es ist. Oder ärgern uns über das was war. Wir denken über das nach, was kommen wird. Wir planen, machen und Gedanken oder machen uns Sorgen, über das was kommt. Und manchmal verpassen wir dabei das, was ist.

Unser Leben findet jetzt statt. Heute. In diesem Moment. Und Achtsamkeit hilft uns den Moment in dem wir sind wahrzunehmen und bewusst zu erleben. Durch Achtsamkeit sind wir mehr bei dem, was wir tun. Mehr bei den Menschen, mit denen wir Zeit verbringen. Wir sind präsenter. Und das hat Auswirkung auf uns und unser Tun. Und automatisch auch Auswirkung auf die Menschen um uns herum.

Dadurch, dass wir mit unserer Aufmerksamkeit weggehen von unseren Gedanken und hinkommen zu unserer Wahrnehmung, kann Achtsamkeit uns dabei helfen, uns weniger Sorgen zu machen, weniger in Ängsten zu verharren oder über negative Gedanken zu grübeln. Im Hier und Jetzt dürfen wir einfach nur sein.

Achtsamkeit bringt uns zur Ruhe

Achtsamkeit kann uns und unseren Alltag entschleunigen und uns zur Ruhe bringen

Durch bewusstes Wahrnehmen halten wir einen Moment inne und werden dadurch automatisch langsamer. Durch die Konzentration auf unsere Wahrnehmung kommen unsere Gedanken für einen Moment zur Ruhe und oft verlangsamen wir automatisch unsere Atmung. Dadurch kann Achtsamkeit unser Nervensystem regulieren und Stress verringern.

Achtsamkeit bringt uns in die Verbindung zu uns selbst

Achtsamkeit kann auch bewirken, dass wir uns selbst mehr und bewusster wahrnehmen. Und dadurch vertiefen und verstärken wir sie Verbindung zu uns selbst.

Durch die Konzentration auf unsere Sinne und unsere Wahrnehmung kommen wir mehr an bei uns, nehmen besser wahr wie es uns geht und was wir brauchen. Eine gute Übung dafür ist das „Einchecken in sich selbst„. Dadurch können wir uns besser um uns selbst und unsere Bedürfnisse kümmern. Eine tiefere Wahrnehmung von und eine tiefere Verbindung zu uns selbst führt außerdem zu einem größeren Bewusstsein von uns selbst und wer wir sind und kann zu mehr Lebendigkeit und Fülle in unserem Leben führen.

Achtsamkeit einüben

Wie geht das jetzt aber mit der Achtsamkeit in unserem Leben? Wie können wir Achtsamkeit mehr Raum geben und sie in unseren Alltag einbauen?

Wichtig finde ich, dass Achtsamkeit kein weitere Punkt auf unsrer To-Do-Liste wird, die uns stresst, sondern nach und nach ein natürlicher Bestanteil unseres Lebens, der uns gut tut uns Freude bereitet. Achtsamkeit beginnt im Kleinen und kann von da aus immer größer werden.

Vor allem um Achtsamkeit einzuüben, finde ich es hilfreich, sie mit Punkten und Tätigkeiten im Alltag zu verbinden, die sowieso schon Teil unseres Lebens sind. Nimm dir zum Beispiel morgens unter der Dusche einen Moment Zeit, um bewusst auf deine Sinne zu achten. Wie duftet die Seife, wie rauscht das Wasser, wie fühlt sich die Wassertemperatut an? Oder halte deine Kaffee-Tasse für einen Moment mit geschlossenen Augen in deiner Hand, bevor du den ersten Schluck nimmst. Spüre die Wärme der Tasse an deiner Hand, atme den warmen Dampf ein und rieche den Duft. Sicherlich fallen dir noch mehrere kleine Momente ein, in denen du Achtsamkeit üben kannst.

Wenn Achtsamkeit neu für dich ist empfehle ich dir, dir eine Tätigkeit zu nehmen, die täglich in deinem Alltag vorkommt und dir immer zu Beginn dieser Tätigkeit einen Moment Zeit zu nehmen, um wahrzunehmen, was ist. Achtsamkeit ist wie ein Muskel, den wir trainieren können. Und je öfter wir üben, desto mehr wird es zur Gewohnheit werden. Ich wünsche dir viel Freude beim Ausprobeiern, Üben und Entdecken.

Herzliche Grüße,

Judith