Kennst du das?

Entweder, du bist außer dir – und schreist?

Oder: Du bleibst in Verbindung mit dir – und strahlst Ruhe aus?

Aber hast du da überhaupt eine Wahl?

Kennst du das?

Diese Tage, an denen du schon nach den ersten Minuten überreizt bist?

Diese Tage, an denen du dich schon nach den ersten Minuten mit deinen Kindern nach Ruhe sehnst?

Diese Tage, an denen jede Mahlzeit nur Stress für dich bedeutet?

Du bist gestresst von der Unruhe. Du bist gestresst von der Lautstärke. Du bist gestresst vom Chaos um dich herum und vom Chaos in dir.

Du gerätst außer dich. – Und du schreist.

Schreist deine Kinder an, obwohl du das doch eigentlich gar nicht möchtest.

Schreist deine Kinder an und sagst Dinge, die du später bereust.

Ich kenne diese Tage. Es gab Zeiten, da war jeder Tag so ein Tag. Und ich suchte verzweifelt nach einem Ausweg.

Ja – ich weiß schon lange, dass mein Schreien ein Zeichen dafür ist, dass es mir nicht gut geht und dass ich dringend etwas für mich tun muss.

Ja – ich weiß schon lange, wie wichtig Selbstfürsorge ist.

Ja – ich weiß schon lange, wie wichtig es für meine Kinder ist, dass es mir gut geht und dass ich dafür sorgen muss.

Aber – so oft stand ich ratlos da und konnte es nicht umsetzten.

Wann bitte soll ich denn Zeit haben für Selbstfürsorge?

Wann bitte soll ich mit 3 Kindern Zeit haben, mich um mich zu kümmern?

Das ist nicht möglich. Nicht in meinem Alltag.

Und jetzt?

So langsam sickert die Wahrheit in mein Herz.

Ich beginne zu verstehen, dass Selbstfürsorge nicht unbedingt bedeuten muss, dass ich lange Zeiten für mich habe. (Das ist natürlich auch großartig!)

Nein, Selbstfürsorge bedeutet so oft, dass ich jetzt, in diesem Augenblick, kurz innehalte und in mich hineinspüre, was ich brauche. Dadurch komme ich in Verbindung mit mir. Und das kann so viel bewirken.

Für mich hat das vor kurzem bedeutet mir abends, während ich das Abendessen gerichtet habe, die noice-canceling Kopfhören, die sich mein Mann eigentlich für die Arbeit gekauft hat, zu nehmen, als mir mal wieder alles zu laut war.

Und – sie beim Abendessen aufzulassen.

Ich habe gespürt, dass ich die Lautstärke meiner Kinder in diesem Moment nicht ertragen konnte – meine Kinder aber die Gemeinschaft und die Verbindung mit mir beim Essen gesucht haben.

Mit den Kopfhörern war beides möglich.

Und – alle am Tisch waren erstaunt, wie entspannt die Mahlzeit war. Weil ich als Mama so entspannt und ruhig sein konnte.

Mein Sohn sagte irgendwann freudig erstaunt zu mir: „Mama! Du beschwerst dich ja gar nicht!“ als er einen lauten Quitscher von sich gab.

Nein, ich beschwerte mich nicht. Weil es in dem Moment durch die Kopfhörer kein Problem für mich war.

Meine Kinder dürfen laut sein. Meine Kinder dürfen wild sein. Meine Kinder dürfen gerne Quatsch machen.

Und ich darf ein großes Bedürfnis nach Ruhe haben.

Und wenn ich in Verbindung mit mir bin, dann kann ich Lösungen finden, wie beides Raum haben kann bei uns zuhause.

Ich wünsche dir, dass du heute immer wieder innehalten kannst. Um in Verbindung mit dir zu kommen. Um zu spüren, was du brauchst. Jetzt in diesem Moment.

Und ich wünsche dir kreative Ideen, wie du dir dein Bedürfnis mit einer kleinen Handlung erfüllen kannst!

Herzliche Grüße,

Judith