Der Februar war ein Monat voller Sonne, Schnee und Regen. Ein Monat mit schweren Erinnerungs-Gefühlen, Infekten und Freude. Und ein Monat, an dessen Ende ich sagen kann: Danke, dass so viel Gutes war.
Ich freue mich, wenn du dich mit hinein nehmen lässt in die Gedanken und Gefühle meines Februars.
Februar-Erinnerungen
In den letzten Jahren war der Februar oft kein leichter Monat.
In einem Februar hatte mein Mann seinen Schlaganfall. In einem Februar hatte unser Sohn zwei Krankenhaus-Aufenthalte, eine unsichere Diagnose und eine große Bauch-Operation. In einem Februar feierte ich das letzte Mal mit meinem Papa seinen Geburtstag und begleitete ihn wenige Tage danach beim Sterben.
All diese Erinnerungen mit all den dazugehörigen Gefühlen wurden auch in diesem Februar wieder wach und brauchten Raum. Viel davon ist nicht leicht und mit Tränen und Schmerz verbunden. Schmerz, der mit den Tränen nochmal ein bisschen mehr abfließen darf. Aber mir werden auch gute Dinge bewusst. Wie gut wir all diese Herausforderungen gemeinsam als Familie bewältigt haben. Wie gut es uns trotz allem geht. Und wie wundervoll uns Gott getragen hat. Und noch etwas wurde mir bewusst: Im letzten Jahr fühlte ich im Februar noch Angst. In mir war den Monat über eine Erwartungshaltung, dass wieder etwas Schlimmes passieren wird, die ich nur schwer besänftigen konnte. Diese Angst und diese ungute Erwartungshaltung war in diesem Jahr weg. Der Schmerz und die Trauer ist zwar noch sehr präsent, aber die Angst durfte gehen. Dafür bin ich sehr dankbar.
Und noch eine Erinnerung kam im Februar. Die Erinnerung, dass mein Heilungs-Wunder jetzt schon sechs Monate her ist. Ein halbes Jahr lang arbeiten meine Zellen jetzt schon wieder. Ein halbes Jahr durfte ich jetzt schon wieder ohne Rollstuhl durch mein Leben gehen. Ein halbes Jahr ohne ME/CFS, ohne Crashs. So lange schon! Aber zu der Freude und Dankbarkeit schlich sich plötzlich ein ungutes Gefühl…
Infektwelle
Wie so viele andere auch, machten wir als Familie bei der Infekt-Welle im Februar mit. Einer nach dem anderen wurde krank, dann ging es kurz besser und kurz danach direkt wieder schlechter. Am Anfang des Monats konnte ich dieses Auf und Ab nur sehr schwer annehmen. Ich sehnte mich nach Verlässlichkeit und nach Vormittagen, an denen alles aus dem Haus sind.
Und als ich irgendwann merkte, dass auch mich ein Infekt erwischte, wehrte sich im ersten Moment alles in mir dagegen. Ich konnte mit den beginnenden Symptomen sehr schlecht umgehen. Zu sehr erinnerten sie mich an einen beginnenden ME/CFS-Crash. Meinem Kopf ist klar, dass zu einem Infekt Gliederschmerzen, Schwäche und Müdigkeit gehören. In meinem Körper sind diese Symptome aber noch so sehr mit der schweren Krankheit verknüpft, die ich hatte. Also begann ich mir selbst gut zuzureden. Sagte mir, dass ich verstehe, wenn da jetzt ein bisschen Angst kommt, dass die Angst aber nicht nötig ist. Und dass in meinem Körper einfach nur der selbe Infekt ist, wie auch beim Rest meiner Familie. Meine Tochter bemerkte schnell, was in mir los ist und sagte zu mir: „Mama, es ist ganz normal, dass du schlapp bist. Das bin ich auch schon seit Tagen. Dass bedeutet nicht, dass die Krankheit wieder kommt.“ So ein kluges Kind.
Gegen Ende des Monats konnte ich es immer besser annehmen. Die wechselnd kranken Familienmitglieder und dass dieser Infekt meinen Körper schwächte. Und ich fand in mir wieder den Glauben, dass ich geheilt bin, auch wenn ab und zu ein Infekt zu besuch kommt.
Herzenszeit
Trotz Erinnerungsgefühlen und Infektwelle konnte Anfang Februar mein Kurs „Herzenszeit“ in die zweite Runde starten. Neun Frauen haben sich in diesem Jahr auf den Weg gemacht, um Gottes Herz besser kennen zu lernen, näher an sein Herz zu kommen, gemeinsam mit Gott tief in ihr eigenes Herz zu schauen und um Heilung und Veränderung für ihre Herzen zu erfahren.
Im ersten Teil von Herzenszeit schauen wir auf Gottes Herz. Was ist das Herz des Vater, was das Herz Jesu und was das Herz des Heiligen Geistes? Was ist das, was sie uns anbieten und wie sie uns begegnen wollen. Immer wieder begegne ich hier so vielen unguten Bildern und Gedanken über diesen Gott. In vielen Herzen gibt es zB das Bild eines strafenden Gottes, der mit einem kritischen Blick auf uns schaut. Immer wieder begegne ich Unsicherheiten, Zweifel und Angst in Bezug auf eine der Personen Gottes. Und ich liebe es, den Frauen zu helfen einen neuen Blick auf unseren Gott zu werfen und zu erkennen, dass er voller Liebe und Annahme für uns ist.
Falls du neugierig bist: Auch im nächsten Jahr wird Herzenszeit voraussichtlich wieder stattfinden. Du kannst dich hier ganz unverbindlich auf die Warteliste setzten.
2 Reflektionsfragen für meinen Februar
Ich möchte meine Monate in diesem Jahr mit Fokus auf das Gute abschließen. Ganz im Sinne der Jahreslosung „Prüft alles und behaltet das Gute“, möchte ich auf meinen Monat zurückblicken, mir noch einmal anschauen was war und ganz bewusst meinen Fokus auf das Gute richten. Dafür helfen mir unter anderem zwei Reflektionsfragen: Was habe ich als wirklich gut erlebt? und: Was hat Gott Gutes zu mir geredet?
Um mich zu erinnern, schaue ich noch einmal durch meinen Kalender, durch die Fotos von diesem Monat und in die Aufschriebe in meinem Buch.
Was habe ich als wirklich gut erlebt?
Trotz schwerer Erinnerungs-Gefühle und Infektwelle war so viel Gutes in meinem Februar, für das ich sehr dankbar bin.
💛Mein Februar begann mit einem gemeinsamen Konzert-Besuch mit meinem Sohn bei Könige und Priester. Ein schöner gemeinsamer Abend mit Musik und Tanzen und Gottes Gegenwart.
💛Ich durfte an einem Kinderfrühstück in unsrer Gemeinde den Kindern von Gott erzählen, mit ihnen über das Beten reden und es auch ganz praktisch tun. Es war eine wunderschöne Zeit und ich bin so dankbar, dass so etwas wieder möglich ist.
💛Ich hatte viele Zoom-Treffen mit den Frauen, die ich begleite. Mit den Herzenszeit-Frauen, mit den Frauen aus unserem Mitgliederbereich „dein Zuhause“ und mit Frauen, die ich im 1zu1 begleite. und ich bin immer wieder so dankbar, für diese Arbeit, die ich mir in den letzten Jahren aufbauen durfte.
💛An vielen Februar-Tagen war wunderbarer Sonnenschein. Ich war mehrmals bei Sonnenschein spazieren und saß immer wieder bei Sonnenschein auf unserer Terrasse.
💛Die Schneeglöckchen in unserem Garten und der Gesang der Vögel lassen den nahenden Frühling schon erkennen.
Was hat Gott Gutes zu mir geredet?
💛“Fürchte dich nicht. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst zu mir.“ Dieser Bibelvers aus Jesaja 43,1 begleitete mich in diesem Monat immer wieder. Bei dem, was bei mir persönlich los war und bei dem was in unserem Land los war.
💛“Suche meine Nähe“, waren immer wieder Gottes Worte an mich. Verbunden mit der Zusage „Ich will dir wohltun.“ Und die Erinnerung daran, dass ich genau das immer wieder brauche, wenn ich für die vielen Frauen, die ich mittlerweile begleite, da sein will.
Im Februar gebloggt
Im Februar gab es mehrere Blogartikel von mir. Kennst du sie schon alle?
💛Einen Blogartikel über Achtsamkeit: „Was ist Achtsamkeit und was bringt sie mir?“
💛Den „12von12„, in dem ich euch mit Bildern mit hineinnehme, in meinen Tag und in die Frage, was Achtsamkeit für mich ganz praktisch im Alltag bedeutet.
💛Einen Blogartikel über Gott im Alltag und wie mir Achtsamkeit hilft, ihn immer wieder wahrzunehmen: „Gott im Alltag finden.“
Ausblick auf März
Ende Januar habe ich Pläne gemacht für den Februar. Und dann kamen kranke Kinder und ich selbst wurde krank und einige der Pläne wurden dadurch verändert. Beispielsweise hatte ich einen Verbindungsmoment in meiner Facebook-Gruppe angekündigt, den ich dann doch nicht machen konnte. Ich hoffe, im März wird es möglich. Wenn du den Termin nicht verpassen willst, folge mir am Besten auf Instagram oder Facebook, oder abonniere meine Verbindungspost.
Was aber schon feststeht, ist der Termin für den Himmelsraum im März: Am 21.3. um 9Uhr. Das Thema in diesem Monat ist „Geborgenheit“, verbunden mit den Fragen, wie wir uns selbst Geborgenheit schenken können und wie Gott uns diese Geborgenheit schenken will. Du kannst dich hier dafür anmelden.
Und ansonsten freue ich mich, wenn wir auf einem meiner verschiedenen Wege in Verbindung sind und wir uns irgendwo lesen oder sehen.
Herzliche Grüße,
Judith
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