Heute ist der 12. Juli. Und eigentlich ist klar, dass ich dich an diesem Tag mit 12 Bildern mit hinein nehme in meinen Alltag.

Aber – heute merke ich – ich habe keine Lust. Nach 3 Jahren, bei denen ich jetzt bei 12von12 mitmache, habe ich das erste Mal keine Lust einen tiefen Einblick in meinen Tag zu geben, wie ich das sonst immer mache.

Ich brauche heute einen Tag, an dem ich ganz viel ausruhen und schlafen kann. Die Fatigue begleitet mich im Moment wieder stark. Und das will ich alleine machen, ohne Zuschauer.

Aber, so ganz ohne, will ich dann doch nicht. Deshalb habe ich heute meine Art etwas verändert. So, dass ich doch Lust auf diesen Blogartikel habe.

Ich zeige euch 12 Bildern von Gegenständen oder Orten an meinem Tag, die mir gut tun und helfen. Durch die ich zB immer wieder in Verbindung kommen kann mit mir selbst, oder mit denen ich Kraft tanken – oder Kraft sparen kann.

Vielleicht darf das ein oder andere Bild ja eine Inspiration für dich sein.

Bild 1: Frühstück

So oft es geht frühstücke ich erst, wenn die Kinder aus dem Haus sind.

Der Morgen ist mir oft zu trubelig. Und zwischen all dem, was die Kinder mich fragen, was ich ihnen noch sagen will und an was wir sonst noch denken sollten, würde Essen Stress für mich bedeuten.

Also esse ich später. Allein. Langsam. In Ruhe.

Und manchmal auch, während ich meine guten Morgen-Story mache und mich online mit lieben Menschen unterhalten, oder während einem Zoom-Treffen mit Freundinnen zum reden und beten. Frühstückstreffen dann sozusagen.

Bild 2: Losungsbuch

Dieses Buch habe ich (an den allermeisten Tagen) zweimal in der Hand.

Morgens um die Losung (das ist ein Satz aus der Bibel) und die Gebete oder anderen kurzen Texte zu lesen.

Abends um aufzuschreiben, wofür ich dankbar bin.

Bild 3: Unser Garten

Ich liebe es einfach nur dazusitzen und in unseren Garten zu schauen.

Er ist an einigen Ecken ziemlich wild, etwas verwildert und man sieht, dass schon länger keine Kraft mehr da ist, um regelmäßig zu jäten und zu pflegen.

Und gerade deshalb ist es so wunderbar, dass trotzdem so viel Schönheit wächst und sich ausbreitet. Einfach so. Und ich darf zuschauen.

Bild 4: meine Kopfhörer

Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich diese Kopfhörer nicht mindestens einmal auf den Ohren habe.

Heute schon direkt morgens beim Frühstück. Weil ich die lauten Stimmen meiner Kinder nicht gut aushalten konnte.

Laute Stimmen und besonders Schreien war schon immer herausfordernd für mich. Reizüberflutung durch mein ADHS schon immer ein Thema. Durch die Erkrankung ME/CFS hat sich das jetzt noch verstärkt.

Die Kopfhörer helfen mir dabei so sehr. Ich kann trotzdem bei meinen Kindern sein, mich mit ihnen unterhalten und durch den Schutz gleichzeitig bei mir und dadurch ruhig bleiben.

Weitere Anlässe für die Kopfhörer sind, wenn ich eine Meditation oder Entspannungsübung höre und dabei die Außengeräusche etwas ausschalten will, oder wenn ich abends neben einem Kind liege und etwas anhören möchte.

Bild 5: Kaffee

Eine Tasse Kaffee vor mir (oder auch eine Tasse Tee) bedeutet für mich immer Zeit.

Ich nehme mir Zeit für mich, oder für jemand anderes, mit dem ich Kaffee oder Tee trinke.

Diese Zeit kann ganz unterschiedlich aussehen. Mit einem Buch, mit Stift und Papier, einfach nur so, mit Kontakt über das Handy, oder mit einem Menschen mir gegenüber.

Bild 6: ätherische Öle

Vor einiger Zeit habe ich ätherische Öle für mich kennen- und lieben gelernt. Am liebsten gebe ich mir einen Tropfen direkt in meine Hand, verreibe es und atme es mit einem „Duftzelt“ langsam ein.

(Die Anleitung für ein Duftzelt -und andere Atemübungen- gibt es in diesem Blogartikel von mir.)

Bild 7: Obst- und Gemüse-Kiste

Freitags ist bei uns Obst- und Gemüse-Kisten-Tag.

Für mich ist das ein Geschenk, dass ich mir selbst mache. Frisches Obst und Gemüse, das mir bis vor die Haustür geliefert wird.

Vor allem seit ich durch meine Erkrankung kaum noch selbst einkaufen gehen kann, ist das etwas so Wunderbares für mich.

Und ich liebe es sehr, in den Kisten zu stöbern, sie auszupacken und zu entdecken, was alles in ihnen liegt.

Bild 8: mein Atem

Es tut mir so gut immer wieder am Tag einen Moment lang bewusst zu atmen.

Innehalten. Meinen Atem wahrnehmen. Meinen Atem langsam werden lassen. Betend atmen und atmend beten.

Bild 9: der Himmel

Und manchmal, da sitze ich einfach nur da und schaue in den Himmel.

Schaue zu, wie er sich verändert. Schau den Wolken, dem Regen, dem Wind und der Sonne zu.

Bild 10: eine Tasche voller Dosen

An der Küchentür hängt seit einiger Zeit immer eine Stofftasche. In ihr sammle ich Dosen. Kleine und große, runde und eckige.

Und immer wieder kommt eine wunderbare Frau und nimmt sie mit. Im Tausch gegen volle Dosen.

Dosen voll übrig gebliebenem Essen ihrer Arbeitsstelle. Essen, das sonst in den Müll wandern würde und jetzt für uns zum Segen werden darf.

Denn Kraft zum Kochen ist an so vielen Tagen nicht vorhanden. Essen warm machen, das schaffe ich.

Bild 11: unsre Kater

Wir haben zwei Kater zuhause, die sich immer wieder zu mir legen, um zu schnurren und gestreichelt zu werden.

Für mich eine Einladung zum Innehalten, zum Wahrnehmen, zum Spüren und Lauschen.

Bild 12: auf dem Boden sitzen

Im Laufe des Tages sitze ich oft auf dem Boden. Teilweise schon zum frühstücken. Oder für eine Kaffeepause. Zum Schreiben oder Lesen. Mit Laptop auf dem Schoß.

Der Kontakt zum Boden tut mir gut, erdet mich.

(Nur an ganz schwachen Tagen, ist der Platz am Boden zu anstrengend für mich.)

Das war’s von meinem etwas abgewandelten 12von12.

Erzähl mal – gibt es Bilder oder Worte, in denen du dich wiederfindest?

Oder darf etwas hier eine Inspiration für dich sein?

Herzliche Grüße, Judith

 

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