„Judith, wie kann ich mich trotz chronischer Erkrankung sicher fühlen? Hast du da ein paar Ideen für mich?“ Diese Frage, erreichte mich auf Instagram. Und ich möchte sie für diesen Blogartikel etwas weiter fassen: Was gibt uns emotionale Sicherheit trotz Herausforderungen und mitten in den Krisen und Stürmen unseres Lebens?

Vielleicht kennst du das, dass in deinem Leben etwas passiert, dass deine emotionale Sicherheit erschüttert.

Sorgen um deine Kinder, zB durch Schulschwierigkeiten, Aggressionen oder Krankheit. Erkrankungen oder Tod nahestehender Personen. Eheprobleme oder Trennungen. Eigene Erkrankungen und andere persönliche Herausforderungen.

All das sind Krisen, die die Sicherheit in dir erschüttern können, weil sich nichts mehr sicher anfühlt. Ist es denn dann überhaupt möglich, emotionale Sicherheit trotz Herausforderungen zu erleben?

Meine Antwort ist „ja“. Wir sind immer in der Lage etwas dafür zu tun uns in uns emotional sicher zu fühlen, egal wie unsere Umstände sind.

Was ist emotionale Sicherheit?

Emotionale Sicherheit ist ein Grundbedürfnis von uns Menschen und gleichzeitig ein ganz individuelles Gefühl.

Emotionale Sicherheit ist für unsere Entwicklung von klein auf wichtig. Denn nur wenn wir diese Sicherheit in uns spüren, haben wir den Mut unsere Komfortzone zu verlassen und zu wachsen.

Verschiedene Menschen erleben ganz unterschiedlich viel Sicherheit in sich. Es gibt Menschen, die vertrauen dem Leben und fühlen sich sicher und wohl in ihrer Haut. Sie fühlen sich richtig an ihrem Platz und geborgen. Andere Menschen fühlen sich immer etwas unsicher und werden von kleinen Situationen noch mehr verunsichert.

Das hat unterschiedliche Ursachen. Wir sind unterschiedliche Menschen, unterschiedlich geprägt und unterschiedlich strukturiert.

Hier habe ich ausführlicher darüber geschrieben: Klick

Meine eigene Geschichte

Ganz ehrlich?

Wenn ich das, was seit eineinhalb Jahren in meinem Leben und in meiner Familie los ist, ein paar Jahre früher erlebt hätte, weiß ich nicht, wie es mit damit gegangen wäre.

Seit Dezember 2021 bin ich chronisch krank. Auslöser dafür war die Booster-Impfung. Seither kann ich mich nicht mehr auf meinen Körper verlassen. Seither kann ich nicht mehr einfach so Termine planen, mich mit Menschen verabreden oder Einladungen zusagen. Seither weiß ich oft erst im Laufe des Tages ob und wie ich meinen Alltag meistern kann.

Im Februar 2022 hatte mein Mann einen Schlaganfall. Der unseren Alltag erschüttert und vieles verändert hat.

Dann folgte die Krebserkrankung meines Vaters, an der er im Februar diesen Jahres gestorben ist.

Zur gleichen Zeit war ich mit unserem Sohn zwei Mal im Krankenhaus, um ihn bei einer größeren Operation zu begleiten.

Und das waren nur die großen Themen, die unser Leben seit Monaten beeinflussen. Dazu kommen noch die vielen kleinen und großen Herausforderungen, die einem als Familie mit drei Kindern begegnen.

Und dazu kommen die Unsicherheiten, die wir alle in unserer Welt immer mehr erleben.

Ganz objektiv betrachtet ist in unserem Leben sehr viel unsicher im Moment. Und trotzdem fühle ich in mir eine größere emotionale Sicherheit, wie noch vor ein paar Jahren, in denen mein Leben vielleicht eigentlich sicherer war.

Wie kann das gehen? Indem ich gelernt habe mir selbst diese emotionale Sicherheit zu geben.

Und indem ich Themen, die meine emotionale Sicherheit blockiert haben bearbeitet und gelöst habe. ZB belastende Glaubenssätze. (Über die findest du hier einen Blogartikel.)

Aber egal, ob es noch Themen gibt, die dich blockieren oder nicht. Du kannst immer etwas für deine emotionale Sicherheit tun.

Ideen für deine emotionale Sicherheit:

Ich habe für dich ein paar Ideen gesammelt, was du machen kannst, um dir selbst emotionale Sicherheit zu geben.

1. Nimm dich ernst.

Leider haben viele von uns immer wieder das Gegenteil erlebt. Wir haben erlebt, dass wir nicht ernst genommen wurden.

Kennst du das, dass als Kind deine Gefühle nicht ernst genommen wurden? Deine Ängste, deine Wut, deine Traurigkeit?

Kennst du aus deiner Kindheit vielleicht Sätze wie „Stell dich nicht so an.“, „Das ist doch nicht so schlimm.“, „Deshalb muss man doch nicht weinen.“, „Jetzt ist aber wieder gut.“ oder ähnliches?

All das kann zu fehlender inneren Sicherheit führen. Da du immer wieder vermittelt bekommst, dass du dir und deinen Gefühlen nicht trauen kannst.

Das kannst du bei dir selbst wieder gut machen, indem du dich jetzt ernst nimmst. Nimm ernst wie es dir geht. Nimm deine Gefühle ernst. Sie wollen dir immer etwas Wichtiges sagen. Nimm deinen Körper und die Signale, die er dir sendet ernst. Nimm deine Gedanken ernst.

Und lerne so -Stück für Stück- wieder, dass du dir selbst vertrauen kannst.

2. Nimm dich an.

Kennst du das Gefühl angenommen zu sein? Genau so wie du bist? Mit allem, was dich ausmacht?

So viele von uns haben auch hier einen großen Mangel erlebt, der bis heute nachwirkt.

Und das Wichtigste, was du machen kannst um diesen Mangel zu füllen, ist dich selbst anzunehmen.

Dich – so wie du bist. Mit all deinem Mangel, all deinen Macken, all deinen Fehlern und Schwächen. Und mit all deinen Stärken, Gaben und Talenten, deiner Einzigartigkeit und allem, was dich ausmacht.

Vielleicht fällt dir das schwer. Und gerade dann lade ich dich ein, dich dazu zu entscheiden. Jeden Tag aufs Neue.

3. Nimm dich in den Arm.

Hast du dich schon einmal selbst in den Arm genommen?

Wir alle brauchen Halt und Nähe und Trost und Berührung. Und das können wir uns durch eine Umarmung wunderbar selbst geben.

Eine Umarmung wirkt beruhigend auf unser Nervensystem. Und ein beruhigtes Nervensystem fühlt sich immer sicherer.

4. Übernimm Verantwortung.

Die Person, die für dich verantwortlich ist, bist du selbst.

Nicht dafür, was in deiner Kindheit war. Nicht dafür, welcher Mangel damals vielleicht in dir entstanden ist. Aber dafür, wie du jetzt damit umgehst. Dafür, was du jetzt daraus machst.

Wir können uns weiter entwickeln. Unser Leben lang. Wir können lernen. Unser Leben lang. Unser Mangel kann nachgenährt werden. Unser Leben lang.

Aber damit das passieren kann, müssen wir Verantwortung für uns übernehmen.

5. Nimm dir Hilfe.

Und manchmal geht es nicht allein.

Manchmal merken wir, dass der Mangel zu groß ist. Manchmal fühlen wir uns so unsicher, dass wir eine Hand brauchen, die uns hält. Manchmal finden wir den Weg nicht.

Und dann ist es so wichtig, dass wir uns Hilfe suchen. (Auch das hat viel damit zu tun, dass wir Verantwortung übernehmen.)

Manchmal brauchen wir eine gute Freundin. Manchmal eine Therapie. Manchmal brauchen wir ein Coaching. Manchmal ein gutes Buch. Manchmal brauchen wir einen Kurs. Manchmal Austausch mit Gleichgesinnten.

Egal was es ist: Wenn du merkst, du stehst an einem Punkt, an dem du allein nicht weiter kommst, dann such dir Hilfe. Und nehme sie dann in Anspruch.

Ich selbst habe das jahrelang getan. Und bin so froh und dankbar darüber.

Und kann jetzt selbst anderen meine Hilfe anbieten. Wenn du möchtest klicke hier und schau dich in meinen Angeboten um, ob es bei mir eine passende Hilfe für dich gibt.

Emotionale Sicherheit und Glaube

Ein weiterer wichtiger Punkt für meine emotionale Sicherheit ist mein Glaube.

In meinem Glauben und durch meinen Glauben finde ich immer wieder Halt und Sicherheit, selbst dann, wenn ich mir das selbst nicht geben kann.

In meinem Glauben und durch meinen Glauben finde ich Ruhe und Frieden, auch mitten im größten Sturm.

Warum das so ist, kann ich schwer erklären. Das ist etwas, das man erleben muss. Aber ich will versuchen ein paar Worte dafür zu finden.

Ich glaube an einen Gott, der immer bei mir ist und der mich mit dem versorgt was ich brauche. Auch Mitten im Sturm.

Ich glaube an einen Gott, der erfahrbar und erlebbar ist und der mir Ruhe und Frieden schenken kann, der mit unserem Verstand nicht zu erklären ist.

Ich glaube an einen Gott, der es besser weiß und kann wie ich, der einen besseren Weitblick hat wie ich und dem ich vertrauen kann, weil er es gut mit mir meine.

Ich glaube an einen Gott, der mich liebt und der mich jeden Morgen neu mit dieser Liebe füllt und mir eine Freude schenkt, die nicht erklärbar ist.

Ich glaube an einen Gott, der mir begegnen will und dem ich begegnen kann. Und der in dieser Begegnung meinen Mangel, den ich mitbringe, Stück für Stück auffüllen kann.

Auch den Mangel an Sicherheit in mir.

Manchmal frage ich mich, wie ich unsere Stürme der letzten Monate (oder fast schon Jahre) durchstanden hätte, ohne meinen Glauben an diesen Gott.

Und ich bin dankbar, dass mich jede Krise ein Stückchen näher zu ihm gebracht hat. Ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist.

Für mein Leben ist mir wichtig beides zu haben. Das Wissen und Methoden, wie ich mir selbst emotionale Sicherheit geben kann. Und meinen Glauben an einen Gott, der mir immer ein Halt sein möchte.

Was ist dir für dich wichtig?

Herzliche Grüße,

Judith