Viele Menschen sind immer wieder auf der Suche nach Sicherheit. Sie spüren in sich selbst eine fehlende Sicherheit und Stabilität. Sie stellen sich die Frage “Was gibt mir Sicherheit?” und suchen diese dann immer wieder im Außen.

Vielleicht kennst du das ja auch?

Dann lade ich dich ein mit mir gemeinsam darauf zu schauen, was Sicherheit eigentlich ist, wie das Gefühl von Sicherheit in uns entsteht und was es verbinden kann und was wir selbst dafür tun können, um ein größeres Gefühl an Sicherheit in uns selbst zu bekommen.

Was ist Sicherheit?

Sicherheit ist eins unsrer emotionalen Grundbedürfnisse und tief in uns verankert. Gleichzeitig ist Sicherheit auch ein sehr individuelles Gefühl.

Das Bedürfnis nach Sicherheit treibt uns Menschen an und sichert letztendlich unser Überleben. Aus diesem Bedürfnis heraus wollen Menschen in einem abschließbaren Haus wohnen oder suchen einen festen Arbeitsplatz. Es treibt uns an Versicherungen abzuschließen und Alarmanlagen einzubauen. Es bringt Eltern dazu teure Überwachungsgeräte zu kaufen und ängstlich unter einem Klettergerüst zu stehen.

Aber auch, wenn das Bedürfnis nach Sicherheit tief in jedem Menschen verankert ist, ist es höchst individuell, was wir brauchen, um uns sicher zu fühlen. Wenn zwei Menschen in genau der selben Situation sind, kann es sein, dass sich einer sicher fühlt und der andere nicht. Das kann an ganz unterschiedlichen Dingen liegen.

Wir alle haben unterschiedliche Erfahrungen in unserem Leben gemacht, sind unterschiedlich geprägt und haben eine unterschiedliche Sicht auf die Welt. Das alles beeinflusst, ob wir uns in einer Situation sicher fühlen oder nicht. Und auch wie groß das Bedürfnis nach Sicherheit im Vergleich zu anderen emotionalen Bedürfnissen ist, ist sehr individuell und beeinflusst wiederum unser Sicherheits-Gefühl.

Unterscheiden können wir Sicherheit in materielle und emotionale Sicherheit. Materiale Sicherheit beinhaltet die Bereiche Wohnen, Essen, Einkommen und Lebensstandard.

Emotionale Sicherheit beschreibt ein Gefühl der Geborgenheit und des Vertrauens. Fühlst du dich emotional sicher, kannst du ohne Angst du selbst sein, du kannst dich frei entfalten und wachsen.

Aber was brauchen wir denn jetzt, um uns emotional sicher zu fühlen? Was gibt mir Sicherheit? Was gefährdet dieses Gefühl? Und was können wir selbst dazu beitragen?

Um diese Fragen zu beantworten, möchte ich als Erstes einen Ausflug in unsere Kindheit machen.

Wann fühlt sich ein Kind emotional sicher?

Ein Baby fühlt sich vor allem dann sicher, wenn eine Bindungsperson bei ihm ist und seine Bedürfnisse nach Nähe, Liebe Geborgenheit erfüllt. Wenn jemand kommt, wenn es weint, wenn es in den Arm genommen wird, wenn seine Bedürfnisse nach Nahrung gestillt werden können.

Ein Kleinkind fühlt sich sicher, wenn es erlebt, dass immer jemand da ist, wenn es jemanden braucht. Dass es beispielsweise Trost bekommt, wenn es Trost braucht. Dass es wirklich gesehen wird. Es fühlt sich sicher, wenn es sich geliebt fühlt. Und wenn seine Bindungspersonen verlässlich sind. Und auch, dass der Alltag verlässlich ist. Manchmal fordern Kinder diese Verlässlichkeit durch das immer gleiche Buch, das abends vorgelesen wird. Durch das Kuscheltier, dass immer im Bett liegen muss. Oder durch den einen bestimmten Becher, aus dem es morgens trinken will.

Wird ein Kind größer, ist diese sichere Bindung noch immer wichtig. Auch wenn es sich nach außen anders zeigt. Immer wieder gibt es Phasen, in denen Kinder oder Jugendliche absichern, ob sie noch geliebt werden und dadurch emotional sicher sind.

Eine sichere Bindung hilft Kindern eigene Erfahrungen zu machen, zu wachsen, zu lernen und selbstständig zu werden. Manche Kinder müssen lange festgehalten werden, bis sie sich sicher genug fühlen, alleine loszugehen.

Ein Kind fühlt sich emotional sicher, wenn es sich geliebt fühlt und wenn es in seiner Umgebung einen liebevollen Umgang miteinander erlebt. Es fühlt sich sicher, wenn es erfährt, dass es sein darf, wie es ist. Wenn es mit allem kommen kann was war. Und wenn es in seiner Entwicklung unterstützt wird.

Was behindert die emotionale Sicherheit?

Kurz gesagt behindert alles, was die Verbindung zu den Bindungspersonen verhindert oder erschwert die emotionale Sicherheit.

Das beginnt direkt nach der Geburt, wenn das Baby von der Mutter getrennt werden muss. Das geht weiter, wenn das Schreien von Babys ignoriert wird, oder wenn ein Kleinkind in seiner Wut alleine gelassen wird. Das passiert bei Strafen, bei Liebesentzug, bei Drohungen und Beschimpfungen dem Kind gegenüber. Und bei Forderungen nach guten Noten und der Enttäuschung der Bindungspersonen bei schlechten Noten.

Und auch alle Unsicherheiten, die primär die Bindungspersonen betreffen, behindern auch die emotionale Sicherheit des Kindes. Weil alles, was die Bindungsperson betrifft eben auch das Kind betrifft.

Dazu gehören beispielsweise Ehestreit, Trennung oder Scheidung. Dazu gehören Krankheiten und Arbeitslosigkeit. Dazu gehören Unfälle und andere Schicksalsschläge.

Und die emotionale Sicherheit beeinflusst natürlich auch, was Kinder erleben, wie ihre nahestehenden Erwachsenen mit diesen Situationen umgehen.

Zum Schluss möchte ich auch noch Missbrauch erwähnen, der die emotionale Sicherheit eines Kindes massiv beeinflusst. Egal ob dieser Missbrauch sexueller Natur, körperlich, emotional oder psychisch ist.

Folgen von fehlender Sicherheit.

Diese Kinder, die in irgendeiner Form einen Mangel an emotionaler Sicherheit erlebt haben, werden zu Erwachsenen. Und dieser Mangel verschwindet nicht einfach, sondern zeigt seine Folgen.

Folgen können zB sein:

  • Starke Eifersucht
  • mangelndes Vertrauen
  • Ängste
  • geringes Selbstwertgefühl
  • Gefühlskälte
  • Rückzug
  • Aggressionen
  • Gleichgültig
  • Unsicherheit

Vielleicht möchtest du dir einen Moment Zeit nehmen und überlegen, ob und welche dieser Folgen du bei dir erkennen kannst.

„Nachnähren“

Viele von uns Erwachsenen haben einen Mangel an emotionaler Sicherheit. Oft ist uns das nicht bewusst. Unbewusst treibt uns aber die Frage “Was gibt mir Sicherheit?” an. Dabei ist gerade das der erste wichtige Schritt, wenn wir uns Veränderung wünschen. Bewusstsein.

Wenn wir den Mut haben wirklich hinzuschauen was in uns los ist und uns bewusst machen, dass wir hier einen Mangel haben, können wir diesen Mangel Schritt für Schritt auffüllen.

Jeden Mangel, der in unsrer Kindheit entstanden ist, können wir nachnähren. Indem wir selbst so für uns sorgen, wie wir das vielleicht als Kind gebraucht hätten. Zum Beispiel, indem wir uns selbst ernst nehmen, indem wir uns fragen, wie es uns geht und indem wir uns selbst Empathie und Trost schenken.

In meinem nächsten Blogartikel wird es um ganz praktische Tipps gehen, wie dieses Nachnähren aussehen kann.

Und wenn du merkst, dass du dir Begleitung wünschst, um dieses Thema anzuschauen, dann melde dich bei mir. Hier kannst du dir ein kostenloses Kennenlerngespräch buchen, bei dem wir gemeinsam herausfinden können ob und wie ich dich unterstützen kann.

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Herzliche Grüße, Judith