„Dein weiches Herz ist deine größte Stärke.“, sagte sie zu mir.

Ich schüttelte innerlich den Kopf. Hatte sie mir nicht zugehört? Sieht sie nicht, wie erschöpft ich bin? Und merkt sie nicht, dass daran dieses Herz schuld ist? Das einfach zu viel fühlt? Zu viel wahrnimmt?

„Dein weiches Herz ist dein Schlüssel“, sagte sie dann noch. „Dein Schlüssel zu dir und zu anderen Menschen. Um die Frau zu sein, als die du gedacht bist. Um die Mutter zu sein, zu der du geschaffen bist.“

Und: „Es ist kein Versehen, dass du so bist. Gott wollte dich genauso in dieser Welt.“

Eine Zeitlang wirkten diese Worte in mir. Konnte das wahr sein?

Mein Leben lang hatte ich das Gefühl falsch zu sein. Die Menschen um mich herum belächelten mein weiches Herz. Sie nannten mich naiv. Oder zu emotional. Zu wenig rational. Zu optimistisch, mit viel zu hohen Erwartungen. Ich sehnte mich schon immer nach mehr. Mehr Verbindung. Tiefere Beziehung. Größere Entwicklung. Und merkte, dass ich die Menschen um mich herum dadurch überfordere. Und oft war mir mein Herz einfach selbst zu anstrengend. Die Gefühle zu viel. Also versuchte ich mich zu ändern. Und verlor mich dadurch selbst.

Und jetzt diese Worte. Die wie Balsam für mein Herz waren.

Aber der Alltag drängte diese Worte zurück.

Bis ich ähnliche Worte hörte. „Du bist ein Herzmensch. Und die Welt braucht dringend mehr Herzmenschen.“ Wieder und wieder las und hörte ich ähnliche Sätze. Und nach und nach konnte ich sie als Wahrheit annehmen. Und parallel dazu wuchs in mir eine wage Ahnung, dass ich mein Herz mit anderen teilen darf.

Diese Ahnung wuchs in letzter Zeit zu einem Drängen. Ja – die Welt braucht mehr Herzmenschen. Gerade jetzt. Die Welt braucht Menschen, die ihr Herz öffnen und teilen. Die Welt braucht Verbindung. So dringend.

Und dazu möchte ich Mut machen. Mut dazu sein Herz zu öffnen.

Ich möchte dazu ermutigen, die Verbindung zu sich selbst zu suchen.  Dazu ermutigen Verbindung zu anderen Menschen zu suchen.

Dazu ermutigen, die Verbindung zum Schöpfer und zur Schöpfung zu suchen.

Und mein erster Schritt ist es, mir selbst Mut zu machen. Mut dazu diese Seite zu erstellen. Mut dazu mich zu zeigen. Mut dazu mich zu öffnen. Und Mut dazu einen Weg zu beginnen, von dem ich noch nicht weiß, wohin er geht.

Und ich freue mich so sehr über alle, die mich auf diesem Weg begleiten wollen. Über alle, die meine Beiträge lesen, alle die mir Rückmeldung geben. Ich freue mich über alle, die ich ermutigen kann, über alle, die ich berühren kann.

Herzliche Grüße,

Judith