Heute ist der 12. Dezember. Und wie jeden Monat am 12. mache ich wieder mit bei 12von12.

Wie viele viele andere BloggerInnen nehme ich euch mit 12 Bildern mit hinein in meinen Alltag.

Heute hätte ich es fast vergessen. Und nachdem es mir eingefallen ist, hatte ich nicht so wirklich Lust.

Im Moment bin ich wieder in einem Fatigue Crash. Und das bedeutet, dass ich viel viel viel ausruhen muss. Und Denken und Schreiben mir schwer fällt.

Das war schon immer wieder so an einem 12von12. Aber heute frage ich mich, ob das überhaupt jemand lesen will. Ob das wirklich jemand sehen will, wie der Alltag als chronisch kranke Mama so ist.

Aber dann fällt mir wieder ein, dass es mir genau darum geht. Das Leben zu zeigen, mit seinen Höhen und Tiefen. Denn so ist es das Leben.

Und ich will ermutigen. Ermutigen dazu, dass das Leben trotzdem schön sein kann, wir trotzdem Glück und Freude erleben dürfen. Auch wenn das Leben schwer ist. Trotzdem. Und gleichzeitig.

Deshalb: Herzlich willkommen in meinem 12. Dezember.

Ich wache auf vom sehr frühen Wecker unseres Ältesten. Heute ist in seiner Schule Fußballtournier, das er mit organisiert und deshalb vor allen anderen an der Schule sein muss, um alles vorzubereiten. Mein Mann steht mit ihm auf, wofür ich sehr dankbar bin. Ich spüre beim Aufwachen sämtliche Symptome des Crashs, in dem ich mich seit ein paar Tagen wieder befinde. Schwäche, Erschöpfung, Schmerzen. Und mein Körper braucht viel Zeit, bis er bereit ist aufzustehen.

Mein Mann und unser Ältester sind schon weg. Und auf dem Weg nach unten sehe ich, dass das Adventssäckchen, bei dem er heute dran war leer ist.

Bild 1: Jeden Tag darf ein Kind ein Säckchen öffnen.

Die anderen zwei Kinder sind auch schon wach und der Frühstückstisch ist gedeckt. Noch ein Grund für Dankbarkeit. Ich nehme mir Zeit für die Kinder. Erinnere ans anziehen, frühstücken, Zähneputzen und nehme mir noch Zeit für den Jüngsten, der mir sein Leseblatt von der Schule vorlesen will.

Bild 2: Mein Erstklässler ist schon ein begeisterter Leser.

Kurz bevor sie gehen, kontrollieren die Kinder noch die Vesperdosen, um zu schauen, ob der Inhalt auch lecker und genug ist. Und sie stellen fest, es ist zu wenig. Ihr Vorschlag ist, für sich uns die jeweils beste Freundin noch ein Plätzchen auszusuchen.

Bild 3: Diese wunderbar gefüllte Dose gibt es bei uns Dank einer Freundin, die uns fertigen Teig gebracht hat. Sonst hätte meine Kraft fürs Backen nicht gereicht.

Als meine Kinder aus dem Haus sind merke ich ganz deutlich, dass meine Kraft für den Tag schon fast aufgebraucht ist. Der Fokus darf deshalb jetzt auf mir liegen, auf Ausruhen und Auftanken. Ich entscheide mich als Erstes für eine Dusche mit ätherischem Öl. Dass mir das gerade mehr Energie gibt als es mich kostet, ist nur Dank des Duschhockers möglich.

Bild 4: Ein paar Tropfen ätherisches Öl, warmes Wasser, sitzen, atmen. Ankommen bei mir und in meinem Tag. Möglich ist das nur durch mein Hilfsmittel.

Den restlichen Vormittag verbringe ich auf unserem kleinen Sofa vor dem Kamin…

… mit meinem Frühstück,

Bild 5: Frühstücken gibt es bei mir meistens erst ganz in Ruhe, wenn alle Kinder aus dem Haus sind.

…mit Zeit für mich und Gott.

Bild 6: Abendmahl feiern mit Punsch und Herz-Plätzchen.

… mit weiter schreiben an meinem Jahresrückblick.

Bild 7: Schon zum dritten Mal bin ich dabei bei der Jahresrückblog-Challenge von Judith Peters.

…und ich mache Fotos von meinen Karten usw, die es in meinem Onlineshop gibt, um sie nochmal auf social Media zu zeigen.

Bild 8: Die Eröffnung meines Onlineshops ist eins meiner persönlichen Geschenke und Wunder in diesem Jahr.

Und zwischendrin schließe ich immer wieder für einen Moment die Augen. Nehme mir Zeit um zu atmen, um zu beten, um bei mir zu sein.

Trotzdem reicht die Kraft eigentlich nicht, um ein Mittagessen zu kochen. Ich entscheide mich für etwas Einfaches. Schiebe Pommes in den Ofen, schneide Salat und bin mal wieder Dankbar für den Einfall meiner Großtante, mir die Arbeit in der Küche mit meinem Schreibtischstuhl zu ermöglichen. Anders wäre es heute nicht möglich.

Bild 9: Ein weiteres Hilfsmittel in meinem Alltag. Sitzen beim Kochen, mich von Herd, zu Arbeitsplatte, zu Kühlschrank rollen zu können erleichtert so viel.

Zum Essen bin ich danach zu erschöpft. Ich sitze trotzdem mit den Kindern am Tisch, versorge sie, höre ihnen zu und bin dankbar, als ich danach nach oben gehen kann in mein Bett.

Bild 10: Oft hilft nur viel, viel Schlaf während eines Crashs.

Während ich schlafe, kann sich mein Mann um die Kinder kümmern. Die Hausaufgaben werden ohne mich gemacht. Die Pläne für den Nachmittag auch. Bis ich wieder aufwache, sind zwei der Kinder bei Freunden , das Dritte zockt gemeinsam mit einem Freund. Und mein Mann und ich können uns Zeit nehmen für einen Kaffee zu zweit. So gut.

Bild 11: Kaffee mit Katze vor dem Kamin.

Mein Mann übernimmt auch noch den Einkauf am Nachmittag und ich kann mich noch weiter ausruhen. Heute Abend haben zwei der Kinder eine kleine Aufführung. Dort hinzugehen ist heute eigentlich viel zu viel. Und gleichzeitig ist es mir so wichtig. Also mache ich das Einzige, was ein wenig hilft. Vorher ausruhen, ausruhen und ausruhen.

Eigentlich ist der Weg zum Gemeindehaus, in dem die Aufführung stattfindet nicht weit. Die Strecke zu gehen wäre heute aber nicht möglich. Und ich bin wieder Mal dankbar für den Rollstuhl, den uns Menschen aus dem Ort geliehen haben.

Bild 12: Noch ein Hilfsmittel, das für mich so wichtig wurde. Der Rollstuhl ermöglicht mir Teilhabe und ein wenig mehr Freiheit.

Der Abend ist wunderschön. Die Flötenlehrerin unsrer Kinder hat ein kleines Weihnachtsmusical mit den Kindern einstudiert. Eröffnet wird die Vorführung mit ein paar geflöteten Weihnachtsliedern. Und danach spielen und singen uns die Kinder die Geschichte von den Engeln vor, die keine Lust mehr auf ihre Arbeit haben, weil wir Menschen sie doch eh nicht bemerken und brauchen. Bis sie auf der Erde Ausschau halten nach uns und erkennen, wie sehr wir hier Engel und ein bisschen Sternenstaub brauchen.

Die Geschichte berührt mich sehr. Und ich bin so dankbar, dass ich da sein darf. Und dass meine Schwiegermutter mir einen bequemen Liegestuhl ins Gemeindehaus gestellt hat. Das Sitzen auf den Holzstühlen wäre heute zu anstrengend gewesen.

Bonus Bild: Dankbar, dass ich dabei sein kann. Dankbar für die tollen Kinder und die wunderbare Flötenlehrerin.

Ich merke schon während der Vorführung, dass sie mich mehr Energie kostet, als ich heute habe. Die Menschen um mich, die nicht gewohnte Umgebung, die Geräusche, die Lautstärke – ich wusste früher, als gesunder Mensch nicht, wie viel Energie das kostet.

Und trotzdem – gleichzeitig – genieße ich es so sehr dabei zu sein. Gleichzeitigkeit und Trotzdem – Diese zwei Worte sind zu einem wichtigen Bestandteil meines Lebens geworden.

Ich danke dir, dass du dich mit hinein nehmen lassen in meinen Tag.

Herzliche Grüße, Judith

PS: Hast du Lust bei meinem Onlineshop vorbei zu schauen? Vielleicht findest du ja noch eine Kleinigkeit zum verschenken. Oder um dich selbst zu beschenken. Mit einem Klick bist du da.

 

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