Heute ist der 12. April. Und ich nehme dich wieder mit 12 Bildern hinein in meinen Alltag. Ein Frühlingstag mit chaotischem Start, wertvollen Begegnungen und wunderbaren Momenten. Ein Tag für den ich sehr dankbar bin.

Der Tag beginnt sehr müde im Bett. Mit einem sehr müden Kind neben mir im Bett. Das nicht aufstehen will. Ich eigentlich auch nicht. Aber die Uhr sagt, es ist Zeit.

Ein zweites Kind kommt dazu, das auch keine Lust zum Aufstehen hat. Und irgendwie wird alles zu spät.

So spät, dass ein Kind kurz nachdem es das Haus verlassen hat wieder dasteht, weil es den Bus verpasst hat.

Ich biete ihm an, ihn mit dem Auto zu fahren. Und bin in diesem Moment so dankbar, dass es mir heute dafür gut genug geht.

Wir nutzen den Weg um zu reden. Und ich freue mich über den kurzen Verbindungsmoment. Auf dem Rückweg freue ich mich über die vielen schönen blühenden Apfelbäume. (Von denen ich leider kein Foto gemacht habe.)

Zuhause hat mein Mann mittlerweile dafür gesorgt, dass die anderen Kinder pünktlich das Haus verlassen haben. Und ich genieße die Ruhe und mein Frühstück.

Bild 1: Auch ohne so einen etwas chaotischen Start wie heute, frühstücke ich in der Regel, wenn alle anderen aus dem Haus sind. Die Ruhe beim Frühstück tut mir gut.

Heute Morgen habe ich ein Zoom-Treffen mit einer Frau, die eine 1zu1- Begleitung bei mir beginnt.

Ich nehme mir zur Vorbereitung Zeit zum Beten und lese nochmal nach, was ich mir bei unserem Kennenlern-Gespräch notiert habe.

Bild 2: Ich liebe es so, Frauen zu begleiten, mehr mit sich selbst, ihrem Inneren, ihren Gefühlen und allem, was zu ihnen gehört in Verbindung zu sein.

So eine gemeinsame Reise zu beginnen ist immer ein wenig aufregend. Für beide Seiten. Oft weiß ich beim ersten Treffen noch nicht genau, wohin es gehen wird und was wir alles entdecken werden.

Aber ich bekomme eine Ahnung von der Richtung. Und in meinem Kopf sortieren sich die ersten Schritte.

Nach der Stunde nehme ich mir nochmal Zeit für mich. Um in Ruhe anzukommen bei mir. Um wahrzunehmen, wie es mir geht und was ich brauche.

Seit meiner Erkrankung ist das für mich noch wichtiger geworden, als es davor schon war. Immer wieder innezuhalten um wahrzunehmen, wie es meinem Körper geht, wieviel Energie noch da ist, wo im Moment seine Grenzen sind.

Das hilft mir, nicht zu oft an meine momentan engen Grenzen zu stoßen, oder über sie hinaus zu gehen.

Bild 3: Ich freue mich über die Sonne, die heute scheint. Und darüber, dass ich wahrnehme, dass es mir trotz dem, was heute schon war, gut geht.

Mein Mann arbeitet heute im Homeoffice und kann eine kleine Pause machen, um mit mir einen Kaffee zu trinken.

Diese kleinen kostbaren Momente im Alltag versuche ich immer wieder bewusst wahrzunehmen und zu genießen.

Bild 4: Momente zu zweit. Einfach so im Alltag. So kostbar.

Den Rest des Vormittags verbringe ich auf meiner Gartenliege. Am Nachmittag bekomme ich noch Besuch. Damit das nicht zu anstrengend wird, ist möglichst viel Pacing nötig.

(Pacing ist mit das Wichtigste, um bei ME/CFS SymptomVerschlechterungen zu vermeiden. Und bedeutet möglichst immer unter seiner Belastungsgrenze zu bleiben und sich zu schonen.)

Bild 5: In diesen schönen Himmel darf ich schauen.

Fürs Mittagessen haben wir gestern etwas vorbei gebracht bekommen. Und ich mache nur noch einen Salat dazu.

Das ist so ein Geschenk, dass wir seit einiger Zeit immer wieder von unterschiedlichen Menschen fertig gekochtes Essen bekommen. Denn an vielen Tagen reicht meine Kraft nicht zum Kochen.

Das Wetter ist so schön, dass mein Mann im Garten den Tisch deckt.

Bild 6: Was für ein Geschenk, draußen essen zu können.

Nach dem Mittagessen lege ich mich mit einer Entspannungsübung auf den Ohren wieder auf die Liege.

Und noch während ich ein Foto mache, merke ich, dass es mir schwer fällt es zu teilen. Wie sieht das denn aus, wenn ich zeige, dass ich schon wieder Pause mache?

Und dann beschließe ich, dass Foto gerade deshalb zu zeigen und darüber zu schreiben, wie viele Pausen ich brauche.

Weil es so wichtig ist, dass das sichtbarer wird, dass nicht alle Menschen gleich viel leisten können. Manche Menschen können viel leisten, andere wenig, andere nichts.

Und trotzdem sind wir alle gleich viel wert!

Bild 7: Es ist so wichtig, dass ich so viele Pausen mache, wie mein Körper braucht. Und genau dann, wann er sie braucht.

Und dann kommt mein Besuch. Eine Frau, die ich seither nur online kenne. Und irgendwie ist sowas echt spannend, Menschen offline kennenzulernen, die ich seither nur online kenne.

Bild 8: Friederike, die ich im Sommer 2022 kennengelernt habe, macht auf ihrem Weg nach Stuttgart einen Schlenker zu mir. So schön!

Die gemeinsame Zeit ist so schön. Und ich bin einfach dankbar, dass es mir heute gut genug geht, dass sie kommen kann. Und dass sie den Weg auf sich genommen hat.

Und ein kleines Geschenk hat sie mir auch noch mitgebracht. Ein upcycling Armband. Sie nennt das “Momente-Schmuck – Blessed Moments”.

Bild 9: Momente-Schmuck, der in der Sonne bunt funkelt.

Friederike fährt weiter nach Stuttgart. Zu einem Blogger/innen-Event, bei dem ich auch hätte dabei sein können. Und bei dem ich auch gerne dabei gewesen wäre. Aber dafür ist mein Körper momentan zu schwach.

Heute fällt es mir leicht anzunehmen, was nicht möglich ist. Es gab schon so viele Geschenke an diesem Tag, darauf zu schauen hilft.

Und etwas später entdecke ich im Garten noch ein Geschenk. Ein Herz aus Fliederblüten.

Ich liebe es irgendwo “zufällige” Herzen zu entdecken. Für mich sind sie immer kleine Zeichen Gottes Liebe für mich.

Bild 10: “Zeichen seiner Liebe” – Irgendwann im letzten Jahr habe ich auf Instagram davon erzählt. Und seitdem bekomme ich immer wieder Herz-Bilder zugeschickt, die ich sammel und teile.

Außerdem entdecke ich, dass mein Gesicht rot ist. Und es brennt ein wenig.

Vor lauter Sonnenliebe war ich wohl ein wenig unvorsichtig…

Bild 11: Heute hat mein Gesicht wohl zu lange die Sonne gesehen. Aber trotzdem bin ich so dankbar für alles, das möglich war.

Am Abend merke ich dann doch, dass es heute sehr viel war. Meine Muskeln schmerzen und sind gleichzeitig schwach. Und ich bin müde, aber gleichzeitig zufrieden und glücklich.

Bild 12: Auf dem Sofa tippe ich noch meinen Artikel hier. Neben mir schaut mein Sohn in sein Handy. Und immer wieder zeigt er mir etwas.

Ach, heute bin ich einfach dankbar für meinen Tag. Für alles, was möglich war. Für genügend Kraft für alles was war. Für Begegnungen und Sonnenschein und Blüten in Herzform.

Und ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass auch du vieles findest, für das du dankbar sein kannst, wenn du heute auf deinen Tag zurück blickst.

Herzliche Grüße, Judith

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