Ein Monat mit Freude, Leichtigkeit und Glück. Ein Monat mit Schwäche, Schmerzen und Tränen. Ein Monat mit sprudelnden Ideen. Ein Monat mit ans Haus- und Sofa gebunden sein. Ein Monat mit Sonne und Regen, Segen und Schmerz, Höhen und Tiefen.
Ein Monat an dessen Ende ich mich für Dankbarkeit entscheide. Und für eine Trotzdem-Freude.
Pause und Zeltstadt
Anfang August verabschiedete ich mich in meine Sommerpause. Zwei Wochen Pause von Instagram, Facebook und allem, was mit meinem Online-Business zu tun hat.
Unsere Kinder starteten Ende Juli in die Sommerferien. Und am 1. August starteten wir mit unserem Wohnmobil in die Zeltstadt. Einer christlichen Campingfreizeit auf der schwäbischen Nordalb. Auf einem Gelände mit schlechtem W-LAN Empfang. Was mir tatsächlich jedesmal gut tut.
Wir hatten trotz echt miesem Wetter eine wunderbare Zeit. Gute Familienzeit, wertvolle Kontakte mit anderen Menschen und ganz viel Auftanken bei Gott.
Ich bin unendlich dankbar, dass mein Körper die Zeit durchgehalten hat und ich dabei sein konnte. Und ich bin dankbar, dass ich den Leihrollstuhl, den ich mir für unseren Pfingsturlaub organisiert hatte, erst nach der Zeltstadt abgeben musste.
Und auch wenn es mir sehr schwer fiel, saß ich für die meisten Strecken in diesem Rollstuhl und lies mich schieben. Dieses Abhängig sein von anderen ist echt schwer. Dass meine Erkrankung für andere dadurch so sichtbar ist auch. Und gleichzeitig ist es so gut, weil nur dadurch Teilhabe für mich möglich war. Sonst hätte ich mich die meiste Zeit nicht von unserem Wohnwagen entfernen können.
Wenn man Jahr für Jahr zu einem Ort zurück kehrt, dort immer wieder die selben Menschen trifft und immer wieder ähnliche Situationen erlebt, bemerkt man manchmal sehr deutlich, was sich über die Jahre in einem verändert.
So ging es mir in diesem Jahr.
Ich habe so deutlich wahrgenommen, wie viel schlechter es mir gesundheitlich geht, wie noch vor einem Jahr, als ich auch schon krank war. Wie viel schwächer mein Körper ist. Und wie sehr ich eingeschränkt und auf Hilfe angewiesen bin, im Vergleich zu den Jahren, in denen ich gesund war.
Und gleichzeitig durfte ich wahrnehmen, wie sehr ich innerlich gewachsen bin während der letzten 10 Jahre. Wie viel Heilung mein Herz schon erfahren durfte. Wie viel mehr ich jetzt “ich selbst” bin. Wie viel tiefer meine Verbindung zu mir selbst und Gott ist. Und das ist so so wunderbar.
Und auch in diesem Jahr, durfte ich wieder ein Stück Herzensheilung erleben. Durfte wieder ein Stück wachsen. Wurde wieder beschenkt.
In diesem Jahr war ich das erste Mal nicht nur Teilnehmerin, sondern auch Mitarbeiterin. In einem Seminar für Frauen.
Und was sich vielleicht völlig falsch anhört, wenn man weiß, wie krank ich bin, hat sich so richtig angefühlt.
Es ist so ein Geschenk für mich, wenn ich erlebe, dass ich in meiner großen Schwachheit anderen dienen kann und ein Segen sein kann.
Ich liebe es durch das, was ich tu, andere zu berühren und in bewegte Gesichter zu blicken. Ich liebe es mit anderen Frauen zusammen zu arbeiten und zu erleben, wie Gott uns in unsrer Unterschiedlichkeit ergänzt.
Planen und Vorbereiten
Zurück zu Hause war mein Kopf mit vielen Gedanken und Ideen beschäftigt.
Gedanken und Ideen, die schon in den Wochen davor in mir begannen. Sich jetzt aber nach und nach zusammenfügten.
Eigentlich hatte ich Anfang des Jahres geplant im Herbst nochmal einen Live-Durchgang meines Verbindungskurses zu starten. Der Kurs ist vorbereitet, er ist gut, ich mache ihn sehr gern. Es wäre also komplett logisch.
Gott hatte aber eine andere Idee und hat mir einen neuen OnlineKurs aufs Herz gelegt. “Herzenszeit – Gottes Herz trifft Deins.”
Alles zu diesem Kurs war plötzlich in mir. Der Name, der grobe Inhalt, das was in den Begleit-Päckchen drin sein soll.
Also machte ich mich an die Planung. Erstellte eine Umfrage, um herauszufinden was euch an diesem Thema interessiert. Plante eine Themenwoche in meiner Facebook Gruppe. Und natürlich den Kurs selbst.
Und während ich den Kurs vorbereite, habe ich das Gefühl, alles was ich seither gemacht habe war für mich eine Vorbereitung für das was jetzt kommt.
In diesem Kurs fügt sich so viel zusammen, was ich in den letzten Jahren gelernt und erlebt habe. Mein Wissen über unser Nervensystem, mein Wissen über unsere Erinnerungen, alles psychologische Wissen, neu gelerntes Wissen über unser Herz, biblisches Wissen, mein Glaube und meine Beziehung zu Gott, all meine eigenen Erfahrungen mit dem inneren Kind und Herzensheilung.
Und ich freue mich so sehr darauf, all das zu bündeln und weiterzugeben.
Herzenszeit wird tief, intensiv, heilsam, befreiend, wunderbar.
Schwäche und Tränen
Und auch das nahm im August wieder Raum ein. Ein erneuter Crash, der mich tagelang zum Stillstand brachte.
Ein Crash ist ein Ausnahmezustand. Kaum zu erklären für Menschen, die das nicht kennen. Mein Körper so schwach, dass jeder kleine Schritt zu viel ist.
Ich brauchte Hilfe, um vom Sofa zur Toilette zu gehen. Hatte an vielen Tagen keine Kraft eine komplette Mahlzeit am Tisch zu sitzen. Konnte teilweise kaum sprechen.
Diese Phasen auszuhalten sind schwer. Sehr schwer. Für mich, meinen Mann, unsere Kinder. Und auch alle anderen, die mir nahe stehen.
Es gab viele Tränen. Verzweiflung, Mutlosigkeit, die Frage, wie es weiter gehen soll.
Und immer wieder die Entscheidung für Hoffnung und Vertrauen. Immer wieder die Entscheidung nachzugeben und anzunehmen was ist. Immer wieder die Entscheidung auf Gott zu schauen und nicht auf den Sturm.
Was war sonst noch los?
- Die Kinder hatten den ganzen Monat Sommerferien, die sie trotz des sehr durchwachsenen Wetters genossen haben.
- Ich habe eine neue Ärztin gefunden und wage es ein wenig zu hoffen.
- Das Verbindungskaffee Himmelsraum fand statt mit dem Thema “Ein Gott, der mich sieht.“
- Und es gab einen 12von12 im August.
Ausblick auf September
- Die Hälfte des Septembers sind hier noch Ferien. In der zweiten Hälfte starten unsere Kinder wieder in die Schule.
- Unser Jüngster wird in diesem Jahr eingeschult und ich habe dann nur noch Schulkinder. Wahnsinn!
- Am 13.September findet mein nächstes Verbindungskaffee Himmelsraum statt. Herzliche Einladung!
- Und am 18.September startet mein OnlineKurs Herzenszeit, auf den ich mich sehr freue. Eine Reise tief in unser eigenes Herz. Und eine Reise zu Gottes Herz. Möchtest du dabei sein? Hier kannst du dich informieren und anmelden: Klick.
Was bleibt abschließend zu sagen über meinen August?
Vielleicht, dass er ähnlich war wie das Wetter. Viel Regen, viel Sturm, aber auch Sonnenschein und leichter Wind.
In meinem Leben ist so viel. So viel gleichzeitig.
Und ich versuche mich jeden Tag neu zu entscheiden, wohin ich meinen Blick richte. Weg vom Sturm, hin zum Segen.
Ich versuche mich jeden Tag für Dankbarkeit zu entscheiden. Dankbar für jeden Moment, den ich mit meinen Kindern und meinen Mann haben darf. Dankbar für jeden Moment der Ruhe und der Stille. Dankbar für Gottes Nähe und seinen Segen. Dankbar für Begegnungen, die ich haben darf.
Und ich versuche mich jeden Tag dafür zu entscheiden trotzdem glücklich zu sein.
Und das wünsche ich dir auch.
Judith