Der Monatsrückblick für den Oktober ist vielleicht etwas anders geworden, wie Monatsrückblicke in der Regel sind. Bei mir und in meiner Arbeit gibt es im Moment so viele tiefe und wichtige innere Prozesse. Und es ist mir wichtig, die für mich zu reflektieren und nehme euch hier in einen Teil davon mit hinein. Es geht um Bäume, die Quelle und um Wurzelarbeiten.
Das Thema in „dein Zuhause„, dem Mitgliederbereich meiner Freundin und Kollegin Cathrin und mir, hieß das Thema im Oktober „verwurzelt sein“. Und wie so oft begleitete das Thema nicht nur unsere Teilnehmerinnen, sondern auch mich selbst. Wo und wie und in was bin ich verwurzelt? Tragen diese Wurzeln mich? Nähren sie mich? Gibt es noch Wurzeln, die mich in etwas Altem halten, das mir nicht gut tut? Passen die Größe meiner Wurzeln, die Größe meines Stammes und die Größe meiner Krone zusammen? Was genau meint eigentlich das Bild des Baumes, von dem wir in der Bibel mehrmals lesen können, dessen Blätter nie welken und der immer Frucht bringt? Und wie kann ich im Boden von Gottes Gegenwart wurzeln? Diese und andere Fragen beschäftigten mich teils alleine, teils als Gruppe im Mitgliederbereich und Teils auch Frauen in der 1zu1-Begleitung bei mir. Und in ein paar meiner Antworten, Gedanken und Fragen möchte ich dich heute mit hinein nehmen. Vielleicht ist etwas dabei, dass dich ermutigt, berührt, inspiriert oder zum Nachdenken anregt.
Wurzeln, Stamm und Krone
Begonnen hat dieses Thema für mich nicht erst im Oktober, sondern schon Ende September. Bei einem Kreativ-Workshop bei Friederike näherten wir uns mit Farbe, Pinsel und Stiften dem Baum, als Bild unseres Lebens. Und als ich mit Stift in der Hand und ruhiger Lobpreis-Musik im Ohr über meine Wurzeln, meinen Stamm und meiner Krone nachdachte, wurde mir etwas klar, dass ich in den Wochen davor schon immer wieder wahrnahm, aber noch nicht in Worte fassen konnte: Mein Baum war in den letzten Wochen ungleichmäßig gewachsen.
In den langen Monaten mit Schwäche und schwerer Krankheit lag mein Lebensfokus deutlich auf den Wurzeln. Meine Krone wurde immer mehr beschnitten, es gab so wenig, was ich noch leisten konnte, so wenig, was noch möglich war. Mein Stamm wurde schwach und dünn und ich konnte teilweise kaum mehr auf eigenen Beinen stehen. Und gleichzeitig wuchsen meine Wurzeln immer mehr in die Tiefe. Tief hinein in Gottes Gegenwart. Tiefe hinein in seine Liebe für mich, seine Gedanken über mich und seinen Blick auf mich. Andere Wurzeln wurden in dieser Zeit ausgegraben und gekappt. Wurzeln wie Lügen, die ich glaubte über mich und das Leben und über Gott. So dass die Wurzeln, die sich in den guten Boden von Gottes Wahrheit gruben dicker, größer und stärker werden konnten. Und aus diesen tiefen Wurzeln und aus dem guten Boden in den sie immer tiefer gruben, konnten dann doch wieder Blätter und Früchte wachsen und reifen. Nicht aus eigener Kraft, den die war zu dieser Zeit kaum vorhanden. Sondern aus Gottes Kraft und der tiefen Verbindung mit ihm. Und obwohl menschlich gesehen oft nichts mehr möglich war, stellt Gott in dieser Zeit wie so oft alles auf den Kopf und ließ meine Arbeit, meinen Dienst und meine Berufung entstehen, wachsen und reifen. „Seine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“ Diesen Satz aus der Bibel (2.Korinther 12,9) erlebte ich in dieser Zeit so tief und intensiv und wahr wie noch nie zuvor.
Im Sommer letztes Jahr durfte ich dann ein großes Wunder erleben: In einer tiefen und intensiven Begegnung mit Gott, durfte seine Heilungskraft so intensiv und kraftvoll durch meinem Körper fließen, dass meine Zellen wieder anfingen zu arbeiten, ich wieder stehen und gehen konnte und neue Kraft zum Leben bekam. Und dieses Leben wurde von einem Tag auf den anderen wieder so schnell und voll und intensiv, dass ich es manchmal kaum greifen konnte. So Vieles war plötzlich wieder möglich. So Vieles wurde mir zurück geschenkt. Stamm und Krone konnten sich wieder ausbreiten und wachsen. Und das war und ist wunderbar.
Was aber auch passierte ist, dass ich meinen Fokus auf die Wurzeln ein wenig verloren hatte. Die waren ja schließlich da. Groß und dick und stark hielten sie mich in und bei Gott fest. In seiner Liebe und seiner Nähe und seinen Gedanken und seinen Zusagen und seiner Kraft. Und in der Berufung und den Dienst, in den er mich hat hineingehen lassen. Verwurzelt hatte ich mich jetzt lange genug, aus seiner Kraft gelebt auch, oder? Jetzt konnte und wollte ich wieder losrennen, wachsen, Frucht bringen, anderen dienen und alleine stark sein können. Ich wollte weiter gehen in meiner Arbeit, wieder für meine Familie da sein können, Menschen treffen, zu Terminen der Kinder mitgehen, einkaufen gehen und unser Haus aufräumen. All das, was eben so lange nicht möglich war. Und es ist so gut, dass das wieder möglich ist. Es ist so gut, dass meine Krone wieder wachsen kann und wächst.
Und gleichzeitig wurde mir in den letzten Wochen klar, dass zu schnelles Kronen-Wachstum nicht gut ist. Und wie sehr ich eine gute Balance zwischen Krone und Wurzeln brauche. Meine Krone darf nie größer werden als die Wurzeln. Gerade wenn die Krone wächst, wenn wir mehr tun können und tun, wenn Aufgaben dazu kommen, wenn Früchte wachsen und reifen müssen wir immer und immer wieder unseren Fokus auf unsere Wurzeln lenken. Unsere Wurzeln müssen uns Halt geben und sie müssen uns nähren und versorgen. Und der beste Boden dafür ist für mich der Boden von Gottes Gegenwart.
An der Quelle wurzeln
Eins, was ich an Gott so sehr liebe ist, dass er mir wichtige Dinge immer wieder und wieder sagt. So lange, bis ich wirklich zuhöre. So lange, bis es wirklich ankommen. Und wenn ich es nach einer Zeitlang dann doch wieder vergesse, dann sagt er es mir nochmal. Nicht vorwurfsvoll, oder genervt, oder mit erhobenem Zeigefinger. Sondern einladend, voller Freundlichkeit und Wärme.
Im Oktober erinnerte er mich immer wieder an das Bild der Quelle. Und daran, wie sehr ich es brauche zur Ruhe zu kommen und einfach bei ihm zu sitzen und aufzutanken und zu trinken und mich füllen zu lassen und zu sein. Wie sehr ich es brauche, einfach nur bei ihm zu sein, einfach nur zu sein bei ihm, ohne etwas zu tun. Und das mir etwas sehr Wichtiges fehlt, wenn ich das nicht mache.
Zuerst sagte er es mir selbst. Durch Gedanken, durch Erinnerungen, durch Bibelverse. Durch sein leises Flüstern in meinem Herzen. Und dadurch dass ich wahrnahm, wie müde und erschöpft ich war, von dem Vielen, was ist und war. Dadurch das ich dieses Gefühl und die Sehnsucht dahinter zulassen konnte.
Danach sagte er es mir noch durch andere. An einem Samstag im Oktober war ich bei einem Gebets- und Lobpreis-Tag im Lebenszentrum Langenburg. Mein Wunsch, mein Vorhaben und meine Sehnsucht war, an diesem Tag genau das zu tun: An seine Quelle zu kommen und aufzutanken bei ihm. Zu Beginn des Tages durften wir alle einen Namen Gottes, oder ein Bild, wie Gott ist auf einen Zettel schreiben, der dann für eine andere Person aus dem Raum war. Auf dem Zettel, den ich von einer komplett fremden Person bekommen habe stand: „Gott ist deine Quelle“. Ich liebe diese kleinen Bestätigungen Gottes und sein sichtbares Reden. Und ich konnte an diesem Tag eintauchen in Lobpreis und Gebet und Stille und dadurch in seine Gegenwart. Gegen Ende des Tages nahmen wir uns Zeit in kleinen Gruppen füreinander zu beten und zu hören, was Gott für die anderen Personen hat. Und wieder bestätigte Gott nochmal das, was er mir diesen Monat immer wieder und wieder sagte und zeigt. Auf einem der Zettel für mich steht: „Ich sehe einen kleinen, verborgenen Ort mit Brunnen. Du sitzt da und deine Seele kommt zur Ruhe. Gott will dein lebendiges Wasser und dein Ruheort sein.“
Darauf will ich jetzt wieder meinen Fokus legen. Zur Quelle kommen. Jeden Tag. Mich füllen lassen, auch wenn ich noch nicht leer bin. Trinken, bevor ich Durst bekomme. Zeit in der Stille verbringen. Atmen. Seine Gegenwart einatmen, seine Ruhe einatmen, seinen Frieden einatmen. Und meine Anspannung, meine Last und meine Müdigkeit ausatmen. Betend atmen und atmend beten: Einatmen – „Ich bin hier“, Ausatmen – „Und du, mein Gott, bist hier.“. Einatmen: „Ich bin hier bei dir.“ – Ausatmen. „Und das genügt.“
Wurzelarbeit
Immer wieder gibt es Zeiten, in denen wir merken, dass es in unserem Leben nicht nur Wurzeln gibt, die in gutem Boden sind und uns nähren. sondern Wurzeln, die uns schaden, die uns vergiften oder verkümmern lassen. In meinen Angeboten, Kursen und besonders in der 1zu1-Begleitung stoßen wir immer wieder auf solche Wurzeln. Schmerzhafte oder toxische Prägungen, traumatische Erlebnisse und innere Verletzungen, Lügen und innere Eide können solche Wurzeln sein, die uns nicht nähren und keinen Halt geben, sondern das Gegenteil in unserem Leben bewirken. Aber nicht nur bei den Frauen, die ich begleite, auch bei mir stoße ich immer noch und immer wieder auf solche Wurzeln. Und es ist so wertvoll, wenn wir diese Wurzeln entdecken, denn nur dann wird echte Wurzelarbeit möglich. Wurzelarbeit die tief geht und echte Veränderung bringt. Und Gott kann uns dabei helfen diese Wurzeln zu erkennen und sie Stück für Stück auszugraben oder abzutrennen. Und er kann uns neue Wurzeln schenken und den guten Boden, in den sie wurzeln können. Und – wie eine Teilnehmerin aus unserem Mitgliederbereich es so gut formulierte- sogar für das Wasser zum Wachsen sorgt er. Das darf ich immer wieder erleben.
Im Oktober durfte ich eine Frau bei sehr intensiven und tiefen und anstrengenden Wurzelarbeit begleiten und unterstützen. Einer Wurzelarbeit mit einem wunderbaren Ende, über das ich so dankbar bin und mich einfach mit ihr freue. In unserem Mitgliederbereich schrieb sie: „Ende des Monats hat Jesus wirklich nochmal Wurzeln durchgeschnitten. Ich fühle mich jetzt anders. Ich habe wirklich das Gefühl keine giftigen Wurzeln mehr zu haben.“ Das sind Momente, die ich in meiner Arbeit so sehr liebe. Wenn Frauen erleben, wie Jesus in ihrem Leben wirkt. Und wenn sie wirklich spüren und in ihrem Alltag bemerken, dass sich durch das, was wir miteinander gemacht haben, etwas verändert hat.
Was war sonst noch los?
Der Oktober war nicht nur gefüllt mit inneren Prozessen, sondern auch mit Terminen im Außen.
Es gab Schulfeste an zwei Schulen der Kinder, zwei Elternabende, ein Kind war eine Woche im Schullandheim und wir waren gemeinsam als Großfamilie in den Herbferien im Allgäu.
Ich hatte mehrere Arzt- und Therapie-Termine, Kieferorthopädie-Termine mit den Kindern und einen ADHS-Termin.
Wir waren auf einer Silberhochzeit eingeladen, haben meine Oma im Pflegeheim besucht und ich habe mich mit Freundinnen getroffen.
Ich durfte zweimal einen ganzen Samstag weg, um Zeit mit Gott zu verbringen und bin dankbar für Menschen, die diese Tage und die Räume vorbereitet haben.
Wir waren als Familie in unterschiedlichen Gottesdiensten und die Kinder bei den Kinder-Bibel-Tagen in den Herbstferien.
Und ich durfte Sprecherin bei einem großartigen online-Kongress über ganzheitliche Heilung dabei sein. Zwei Interviews von mir wurden ausstrahlt, bei denen ich zuerst von innerer Heilung die ich erleben durfte und dann von der körperlichen Heilung, die mir geschenkt wurde erzählen durfte. Ich liebe es immer, wenn ich mit anderen teilen darf, was ich mit Gott erleben durfte. Und hoffe, dass ich andere dadurch ermutigen kann.
Während ich das schreibe staune ich mal wieder darüber, wie viel in einen Monat passt und bin dankbar, dass es möglich ist, dass ich wieder so viel mache. Und gleichzeitig merke ich, wie groß mein Bedürfnis danach ist, mehr Ruhe und Stille zu haben und öfters einfach nur an der Quelle zu sitzen bei meinem Gott. Beides darf sein.
Gutes im Oktober
Ein fester Bestandteil in diesem Jahr, wenn ich auf meinen Monat zurück blicke ist, meinen Blick auf das Gute zu lenken, dass in den vergangenen Monaten war. Ich sitze dann da mit Kalender und Tagebuch und Losungsbuch mit meinen Dankbarkeit-Notizen und suche nach dem Guten, das ich erlebt habe, dem Guten, was Gott zu mir gesprochen hat und dem wofür ich besonders dankbar bin. Ein Ritual, das wirklich kostbar für mich ist, da ich beim Zurückblicken und Zurückblättern immer wieder merke, dass ich einiges schon wieder vergessen hatte und wie gut es ist, mich wieder daran zu erinnern.
Das habe ich als Gut erlebt:
💛 Die Silberhochzeit einer Freundin.
💛 Den Besuch bei meiner Oma.
💛 Das Schulfest bei meinem Ältesten, sein Auftritt mit der Schulband, die Zeit mit meinen Kindern und der Sonnenschein an diesem Tag.
💛 Der Just4You-Gottesdienst.
💛 Der Gebets- und Lobpreis-Tag in Langenburg.
💛 Der Gottesdienst in der Alpen-Church bei unserem Familienwochenende im Allgäu.
💛 Gottes tiefe Heilung und Befreiung miterleben zu dürfen, bei einer der Frauen, die ich begleite.
Das hat Gott Gutes zu mir gesprochen:
💛 Ich bin da.
💛 In Verbindung mit mir kannst du in jedem Sturm sicher stehen und andere durch diesen Sturm begleiten.
💛 Ich bin deine Quelle.
💛 Ich bin dein Ruheort.
💛 Ich bin Herr und Sieger und König.
Dafür bin ich dankbar:
💛 Für intensive Zeiten mit meinem Gott und meine Verbindung zu ihm.
💛 Für Verbindungen zu kostbaren Menschen, für meine Kinder und meinen Mann, für mein Gebetsteam.
💛 Für meinen wundervollen Dienst, den ich tun darf, die Frauen, die ich begleiten darf und das, was wir zusammen mit unserem Gott erleben dürfen.
Ausblick auf November
Im November ist das Thema in unserem Mitgliederbereich -dein Zuhause- „Loslassen und Empfangen“. Und ich freue mich darauf, gemeinsam mit unseren Frauen tiefer gehen zu können in diesem Thema. „Loslassen und Empfangen“ begleitet mich schon seit vielen Jahren und für mich ist das etwas, zu dem wir jeden Tag neu eingeladen werden und nie ganz fertig damit sein werden. „Loslassen und Empfangen“ ist für mich ein Lebensstil, in den ich immer mehr hineinwachsen möchte. Vielleicht spricht dich das ja auch an, dann lade ich dich ganz herzlich ein, dazu zu kommen in unserem Online-Zuhause. Ganz egal wie viel November schon vergangen ist, wenn du diesen Text ließt: Ein Einstieg ist jederzeit möglich und alles was du verpasst hast, kannst du ganz bequem im Mitgliederbereich nachschauen.
Anfang Oktober war schon der Himmelsraum. Auch hier haben wir uns mit dem Loslassen und Empfangen beschäftigt und viele der Frauen, die da waren, konnten in einer Begegnung mit Jesus Last oder Ängste oder Altes loslassen und Neues von ihm empfangen. Auch hiervon ist die Aufzeichnung übrigens im Mitgliederbereich von „dein Zuhause“.
Außerdem gibt es im November wieder zwei Online-Kongresse, bei denen ich als Sprecherin dabei sein darf. Den Herzenshüter-Kongress von Peggy vom 5.-11. November und den Mama-Leicht Kongress von Mirjana vom 17.-21. November. Zu beiden Kongressen kannst du dich kostenlos anmelden.
Herzliche Grüße,
Judith
Lust noch mehr zu lesen?
Mit großen Schritten ins Blog- Abenteuer. – Plötzlich bin ich Expertin
Vor etwa einem Jahr berichtete ich in meiner Lieblings-Facebook-Gruppe von einer unsrer...
12von12 im April
Heute ist der 12. April. Und ich nehme dich wieder mit hinein in meinen Alltag. Bei diesem 12von12...
12von12 im Februar – Achtsamkeit im Alltag
Heute ist der 12. Februar. Und ich lade dich wieder ein mit 12 Bildern und ein paar mehr Gedanken...



Trackbacks/Pingbacks