Als ich aufwache, ist es noch still im Haus. Für einen Samstag ist das ungewöhnlich, aber heute bin ich mit unserem ältesten Sohn allein zuhause. Mein Mann ist auf einem Segelwochenende, die zwei anderen Kinder auf einem Ausflug mit Übernachtung mit einer befreundeten Nachbarin.
Ich freue mich über den ruhigen Start in den Tag. Die ganze Woche über war ich schon sehr müde, ich merke deutlich, wie viel in meinem Leben gerade los ist.
Ich beginne meinen Morgen auf dem Balkon und freue mich über die Sonne, die nach einigen Regentagen wieder scheint. Der Regen war nötig und ich war dankbar für ihn. Und jetzt bin ich dankbar, über das Licht der Sonne.
Ich stelle mich mit nackten Füßen auf die schon leicht warmen Fließen und bete ein Körpergebet, um anzukommen bei mir und bei Gott und in diesem Tag.

Körpergebete habe ich durch meiner Freundin und Kollegin Cathrin Hoch kennen- und lieben gelernt. Beim Beten mit dem Körper verknüpfen wir die Worte mit Bewegungen, Gesten und Körperhaltungen. Das kann helfen beim Beten mehr mit sich verbunden zu sein, die Worte wirklich zu spüren und sie so tiefer in sich hinein sinken zu lassen. Und es kann helfen, die Verbindung zu Gott und seine Nähe mehr wahrnehmen und zu erleben. Nutzen kann man dafür zum Beispiel Bibelverse, vorgefertigte Gebete, oder eigene Worte. Oder eine Kombination davon, so wie ich es am liebsten mache.
Danach setze ich mich mit einem Kaffee und meinem Losungsbuch noch für einen Moment auf mein Draußen-Sofa.

Als ich nach unten gehe, um Frühstück für mich und meinen Sohn zu machen, werde ich schon von hungrigen Katzen erwartet.
Beim Frühstück gibt es die Wahl zwischen Müsli mit frischen Früchten und Pizza-Reste vom Vorabend. Wer sich wohl für was entschieden hat? 😉
Am Vormittag habe ich einen Termin bei einer christlichen Körpertherapeutin. Es ist ein intensiver Termin, bei dem nicht nur mein Körper, sondern auch meine Seel angesprochen wird. Ein Termin, bei dem Tränen fließen können und nachdem meine Atmung weiter und tiefer geht. Ein Termin mit Gesprächen und Gebeten und ganz viel Tiefe. Und ich bin mal wieder sehr dankbar, dass ich diese Frau gefunden habe.
Mein Sohn ist mitgekommen und verbringt die Zeit während meinem Termin in einem anderen Raum im gleichen Haus, den ich (und auch andere) immer wieder als Gebetsraum nutze. Wir bleiben noch eine kurze Zeit gemeinsam dort und ich nutze das Klavier und die dort liegenden Lobpreis-Liederbücher zum Spielen und Singen.
Auf dem Heimweg halten wir noch für einen kleinen Wochenende-Einkauf und suchen uns jeder etwas zum Mittagessen aus.
Nach dem Mittagessen im Garten zieht sich mein Sohn in sein Zimmer zurück und ich lege mich auf unsere Gartenliege, Mein Körper ist müde, meine Seele auch. Und ich gebe dem nach, mache mir ein Lied auf die Ohren, dass mir schon seit Tagen durch den Kopf geht und schließe die Augen. (Das Lied „Still – Berge mich„)
Nach meiner wohltuenden Pause, nehme ich mir etwas Zeit für den Haushalt. Ich räume die Küche auf, spüle, sauge. Und beide danach meinem Sohn an, dass wir gemeinsam eine Runde in seinem Zimmer aussortieren und Ordnung schaffen. In der langen Zeit, in der ich so schwer krank war, haben sich in unserem Haus unzählige Berge und Stapel und Chaos-Ecken angehäuft. teilweise wirken sie unbezwinglich. Und ich bin dankbar für jedes Eck, in dem ich hier ein wenig Licht sehen kann und um alles, was wir aussortieren, ausmisten, wegwerfen oder weitergeben können. Und zu zweit sind wir nach kurzer Zeit schon ein wenig erfolgreich.
Danach helfe ich meinem Sohn eine gemeinsam angefangene Aufgabe weiterzumachen: Ein Bibelregister in seiner neuen Bibel einzukleben.
Als wir Abend gemeinsam in der Küche stehen denke ich, wie schön und besonders es ist, einmal mit einem Kind so viel Zeit zusammen zu haben. Im Alltag mit drei Kinder ist das viel zu selten möglich und ich freue mich sehr über diese Gelegenheit.
Auf unserem Balkon scheint noch in einem Eck die Abendsonne und ich setze mich mit etwas zum Schreiben in genau dieses Eck, um mir Notizen zu machen für das, was ich für die Frauen, die gerade in der Vertiefungszeit meinen Online-Kurses „Herzenszeit“ sind, vorbereiten möchte.
Gerade als ich damit fertig bin, kommen meine zwei anderen Kinder nach Hause. Es ist spät, sie sind müde und ich bringe sie nach einer großen Umarmung direkt ins Bett.
Als ich etwas später noch einmal nach draußen sitze, sehe ich den Mond rot leuchtend und groß aufgehen. Ich glaube, ich habe noch nie so einen Mond gesehen und frage mich im ersten Moment -als nur das erste rote Leuchten am Horizont zu sehen ist- tatsächlich, was das ist. Der Mond und der Himmel sieht fast ein wenig unwirklich aus und gleichzeitig wunderschön. Ich rufe meinen großen Sohn, der noch wach in seinem Zimmer ist nach draußen und wir staunen gemeinsam über die wunderschöne Schöpfung unseres Gottes. Und auch wenn keins meiner Foto-Versuche dieser Schönheit gerecht wurde, teile ich trotzdem noch mit euch ein zusätzliches Bild, auch wenn mein Beitrag hier dann zu einem 13von12 wird.
Ich freue mich, dass du dich hast mit hineinnehmen lasse in meinen Tag und freue mich noch mehr, wenn du mal wieder hier vorbeischaust.
Herzliche Grüße, Judith
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