Heute ist der 12. Dezember. Und ich nehme dich wieder mit 12 Bildern hinein in meinen Alltag. Ein Tag, mit einigen Punkten auf der Liste und einem etwas zu vollen Vormittag, an dem ich mich immer wieder bewusst dafür entscheiden darf, mir Zeit für Verbindungsmomente zu nehmen. Und ein Tag mit Erinnerungen an einen Tag vor 2 Jahren und der dadurch Dankbarkeit in mir weckt.

Ich freue mich, wenn du dich mit hineinnehmen lässt in die Momente meines Tages.

Es ist Freitag. Und trotz normaler Schulalltag startet heute alles etwas anders als sonst. Zwei Kinder können etwas länger schlafen. Der eine, weil er regulär erst zu zweiten Stunde Schule hat. Die andere, weil sie am Abend davor beim großen Adventskonzert der Schule mitgewirkt hatte und deshalb die ersten zwei Stunden frei bekommen hat.

Der Jüngste muss deshalb heute als Erstes das Haus verlassen. Begrüßt mich aber direkt mit den Worten, dass er heute viel zu müde ist, er Schnupfen hat und ein Kratzen im Hals. Ich weiß also, dass er jetzt besonders viel Zuwendung braucht und ich herausfinden darf, ob er sich tatsächlich krank fühlt, oder nur ein wenig Startschwierigkeiten hat.

Er bekommt einen Honiglöffel zum schlecken, wir kochen unseren Adventskalender-Tee und er darf die elektrischen Kerzen an unserem Adventsweg anmachen.

Bild 1: 12 Lichter am Adventsweg

Danach gibt es Frühstück auf meinem Schoß, während seine Geschwister auch so langsam unten bei uns auftauchen. Wir überlegen noch, ob denn heute vielleicht etwas in der Schule ist, auf das er sich freuen könnte und tatsächlich fällt ihm da mit Blick auf den Stundenplan etwas ein. Er stellt fest, dass wieder Energie in seinem Körper ist und testet das, indem er so schnell er kann ins Bad rennt. Kurz danach verlässt er das Haus und kurz danach auch sein großer Bruder.

Ich nehme mir noch einen Moment Zeit für meine Tochter und dann für mich, um in Ruhe zu duschen. Danach treffe ich mich mit meiner Freundin und Kollegin Cathrin in Zoom, beide haben wir noch unser Frühstück bei uns stehen. Zu Beginn ist meine Tochter noch mit dabei, die sich Hilfe beim Haare kämen und Flechten wünscht. Dann geht auch sie los zur Schule.

Vor mehr als eineinhalb Jahren haben Cathrin und ich einen Mitgliederbereich ins Leben gerufen, bei denen wir Frauen ganzheitlich in eine tiefere Verbundenheit mit sich selbst und Gott begleiten. Und heute treffen wir uns, um das vergangene Jahr zu reflektieren, zu überlegen was wir verändern wollen und die ersten Themen für das neue Jahr zu besprechen. Dazu lesen wir uns die aktuellen Rückmeldungen durch, die wir von den Teilnehmerinnen bekommen haben und nehmen uns auch Zeit, um miteinander, füreinander und für die Frauen, die wir begleiten dürfen zu beten. Ich bin so dankbar, für diese wundervolle Arbeit, die wir miteinander machen dürfen und den Raum, den wir für diese Frauen aufbauen und gestalten dürfen. (Wenn du neugierig bist und mehr über unseren Mitgliederbereich wissen möchtest, klicke einfach hier.)

 

Bild 2: Zoom-Meeting mit meiner Freundin und Kollegin Cathrin

Danach fahre ich mit dem Auto zu einem kleinen Hofladen, um unseren Vorrat an Obst und Gemüse wieder aufzufüllen. Ich bin immer wieder dankbar über die Fülle an Nahrung, die Gott wachsen lässt und mit der wir uns versorgen dürfen.

 

Bild 3: Hofladen-Einkauf

Wieder zu Hause angekommen bleibe ich erst einen Moment draußen in der Sonne stehen, um ein paar bewusste Atemzüge zu nehmen und mich wahrzunehmen. Das hatte ich durch den Familien-Tages-Start, wie er heute war, seither noch nicht gemacht. Normalerweise nehme ich mir dafür ganz bewusst Zeit, wenn alle Kinder aus dem Haus sind und bevor mein erster Termin beginnt, oder ich den ersten Punkt auf meiner To-Do-Liste erledige. Das war heute so nicht möglich und ich bin dankbar für diesen kleinen Verbindungsmoment, den ich jetzt habe.

Bild 4: einmal bewusst atmen

Zuhause lasse ich den vollen Einkaufskorb einfach in der Küche stehen und nehme mir Zeit, für den zweiten Punkt, den ich eigentlich jeden Morgen mache, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Ich setzte mich mit einem Kaffee und meinem Losungsbuch hin, komme an bei mir und bei Gott, nehme mir Zeit für Dankbarkeit, zum Beten und zum Lesen der Bibelverse des Tages.

Bild 5: ein etwas verspäteter „Start in den Tag“ mit Gott

Danach habe ich das nächste Zoom-Treffen an diesem Tag. Dieses Mal mit einer der Frauen, die ich begleiten darf. Ich liebe diese Arbeit, die ich machen darf wirklich sehr und bin dankbar für jede Frau, die mir ihr Vertrauen entgegen bringt und die ich ein Stück auf ihrem Weg begleiten darf.

Bild 6: traumsensible Begleitung in Zoom

Danach wartet mein Einkauf noch immer geduldig in der Küche auf mich, so dass ich mir Zeit nehmen kann zum Beten, um die Frau und all das, was wir besprochen haben, zurück in Gottes Hände zu legen. Das zu machen ist mir immer wider sehr wichtig, um die Frauen und ihre Last nicht mit in meinen Alltag zu tragen.

Dann räume ich den Einkauf aus und bereite alles fürs Mittagessen vor. Heute gibt es Wraps zum selbst befüllen, ein Essen, dass hier alle lieben. Die Kinder kommen zu unterschiedlichen Uhrzeiten nach Hause, was ich mittlerweile sehr genießen kann. So kann ich mir für jedes Kind ein wenig Zeit nehmen und zuhören, wenn es von der Schule erzählt.

Bild 7: Mittagessen

Danach ist Mittagspause. Ein Kind geht dafür in die Badewanne, die zwei andere in ihre Zimmer und ich lege mich auf das Sofa, mit Soaking-Musik auf den Ohren.

Bild 8: Mittagspause

Nach unsrer Pause treffen das Badewannen-Kind und ich uns am Esstisch. Er macht Hausaufgaben, ich richte uns einen kleinen Snackteller und öffne meinen Laptop, um ein wenig zu arbeiten. Während ich so neben ihm sitze und sehe, wie selbstständig er seine Hausaufgaben macht, bin ich sehr dankbar. Noch vor nicht all zu langer Zeit waren Schule und Hausaufgaben mit so vielen Schwierigkeiten verbunden und benötigte dadurch sehr viel Unterstützung von mir. Und heute sitzt er jeden Tag da und macht selbstständig und fast mühelos seine Aufgaben und zeigt mir stolz die guten Noten unter seinen Tests. Für mich ist das eins der vielen Wunder, die wir als Familie immer wieder erleben dürfen.

Bild 9: gemütliche Hausi- und Arbeitszeit

Am frühen Abend gehen mein Mann und ich gemeinsam durch Dorf, um unseren Jüngsten von der Jungschar abzuholen. Und beide erinnern wir uns an den 12.12. vor zwei Jahren, als wir am frühen Abend genau den gleichen Weg gegangen sind, zum Flötenvorspiel unsrer Tochter. Nur das ich damals nicht gehen konnte, sondern mich von meinem Mann im Rollstuhl schieben ließ, weil mein Körper durch die Erkrankung an ME/CFS viel zu schwach zum Gehen war. Manchmal können wir es uns fast nicht mehr vorstellen, wie schwer diese Zeit war. Und gleichzeitig ist es kaum zu glauben, dass das Heilungswunder,  dass ich erleben durfte, jetzt schon fast eineinhalb Jahre her ist.

Bild 10: Dankbar, dass wir nebeneinander gehen können.

Vor zwei Jahren hatte ich auch einen 12von12 geschrieben und dafür Fotos gemacht. Uns beiden wurde heute dieses Foto von unseren Handys als Erinnerung angezeigt und gemischte Gefühle in uns ausgelöst. (Hier findest diesen den 12von12. Vielleicht magst du ihn ja auch noch lesen.)

Bonusbild: Erinnerung an vor 2 Jahren

Wir gehen noch auf unserem Dorfplatz vorbei, um dort beim Bäcker und dem Metzger-Wagen etwas fürs Abendessen zu holen. Und mein Sohn und ich bewundern den leuchtenden Weihnachtsbaum.

 

Bild 11: Lichter auf dem Dorfplatz

Am Abend lese ich noch mit den Kindern unser Adventskalender-Buch von diesem Jahr.

Bild 12: Adventskalender-Buch bei Kerzenschein

Danach habe ich noch ein Weilchen Zeit für mich allein. Zwei Kinder sind schon im Bett, ein Kind auf einem Fest in der Schule, mein Mann bei der Feuerwehr. Und ich sitze vor dem Kamin, höre Musik und schreibe diesen Text. Danke, dass du ihn gelesen hast und dich mit hast hineinnehmen lassen in meine Gedanken und Gefühle des Tages.

Herzliche Grüße, Judith

 

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